An dieser Stelle haben wir über den Fall und den Ausgangszustand berichtet.
Nach eingehender Beratung haben wir uns zusammen mit der Patientin für einen Revisionsversuch entschieden.
Die chirurgische Intervention in Form einer Wurzelspitzenresektion haben wir nicht in Betracht gezogen.
Die Extraktion und Implantation wäre eine Alternative. Allerdings werden die ästhetischen Ansprüche der Patientin auf Dauer schwer stabil zu lösen sein (ungünstiger Gingivatyp).
Die dezente Grauverfärbung des Zahnes ist bereits jetzt für Sie ein Problem. Durch ihren Beruf als Schauspielerin fällt es ihr schwer darüber hin weg zu sehen.
Ein internes Bleaching habe ich durch die Rißbildung im Wurzelbereich ausgeschlossen.Die Alternative Veneer war für die Patientin als Alternative vorstellbar.
Im Rahmen der Revision haben wir versucht möglichst wenig Wurzeldentin noch zu entfernen. Meine Hoffnung SAF war auf Grund des zu geringen Durchmessers der Feile nicht einsetzbar.
Nach der vollständigen Entfernung des Wurzelfüllmaterials entleerte sich ein purides Exsudat von apikal mit pulsschlagartigen Bewegungen. Nach ca. 30 minütiger Absaugung war nur noch eine dezente Exsudation zu erkennen. Apikal haben wir das Kanalsystem mit Mtwo Instrumenten bis Iso 60 aufbereitet. Für 21 Tage haben wir Ultracal apliziert.
Der apikale Verschluß erfolgte mit ProRoot MTA und apikalem kollagenem Widerlager. Der Zahn wurde adhäsiv verschlossen und zur Reduzierung der Compositeschrumpfung wurde ein Glasfaserstift eingesetzt.
Nach verhaltener Prognose konnten wir im Verlauf von 2 Jahren eine deutliche Heilung erkennen. Leider ist die Patientin verzogen und nun nicht mehr in unserem endodontischem Recall.
Die vorhergehenden Revisionen haben durch einen sehr subtraktiven Aufbereitungsweg und wenig Übersicht keinen Erfolg gebracht. Ein “einfacher Frontzahn” wurde damit sehr stark geschwächt. Für Patienten mit einem ausgesprochenem Sprachberuf kann das fatal enden.
Klasse, Olaf! Sehr schön strukturiertes Vorgehen. LGJ
Top!
LG BB