von Ronald Wecker
Der “Eddy“, eine von Winfried Zeppenfeld erdachte und von VDW vertriebene Polyamidspitze zur Aktivierung der intrakanalären Spüllösungen, erfreut sich seit seiner Markteinführung in unserer Praxis allergrößter Beliebtheit und ist aus unserem Spülprotokoll nicht mehr wegzudenken.
Die Lage der Aufhellung und die laterale Auswertung des Sealers ließen bereits im Ausgangsbild das Vorhandensein eines oder mehrerer Seitenkanäle vermuten. Das DVT zeigte zudem auf Höhe des Zentrums der lateralen Aufhellung einen inhomogenen Abschnitt der vorhandenen Obturation.
Die Behandlung erfolgte, da der Zahn deutlich symptombehaftet war, zweizeitig.
Die mechanische Bearbeitung trat nach Entfernung der Obturationsmassen gegenüber der schallunterstützten Irrigation mittels Eddy klar in den Hintergrund.
Schön zu sehen, dass es gelungen war am Ende deutlich mehr Seitenkanäle gefüllt zu haben, als präoperativ zu erkennen waren. Noch schöner zu sehen, dass im 6-Monats-Recall der laterale Defekt fast vollkommen ausgeheilt erscheint.
Nice – aber was oder besser wie viel hat das mit Eddy zu tun?
Da die Erstbehandlung alio loco bereits zu einer Einpressung von Sealer in die vorhandene laterale Anatomie geführt hat, der Behandlungserfolg jedoch ausblieb, nimmt Ronald an, dass die intensive Aktivierung mit “Eddy” sowohl Sealerreste als auch Gewebereste aus den Seitenkanälen herauslösen konnte. Hätte es ein normaler metallischer Ultraschallansatz auch geschafft? Vielleicht. Aber unter Umständen mit einer Veränderung der Kanalanatomie, da metallische Ansätze, auch mit glatter Oberfläche, bei Wandkontakt ablativ wirksam sind. Die Spüllösung wurde hier, Ronald zufolge, ausschließlich mit dem Polyamidansatz “Eddy” aktiviert. Evidenz? Unterstes Niveau. Aber ein Fallbericht, der zeigt, dass der “Eddy” Wirkung hat.
Wird der Eddy bei voller Leistung im Handstück betrieben?
Wir setzen ihn, wie auch Ronald es tut, bei voller Leistung im Airscaler ein.
LGJS
Zweite Eddy-Fraktur in kürzester Zeit… Wieder in einem sehr weiten Kanal … ließ sich wieder herausspülen, aber trotzdem fatal …
Ich vermute das die Spitze “zu frei” schwingen konnte. Habe zum Abgleich einen Eddy mal komplett frei Schwingen lassen … zack die ersten 2-3 mm brechen sofort ab … Hat jemand schon ähnliches erlebt? Habe ich eine schlechte Charge abbekommen? Als ich die ersten Eddy-Spitzen ausprobiert habe konnte man diese ohne Probleme frei schwingen lassen, ohne dass etwas abgebrochen ist …
Das freie Schwingen ohne Wandkontakt führt zumindest in meinen Händen zu einem häufigeren Fakturieren. Daher bin ich dazu übergegangen den Eddy erst nach Wandkontakt zu aktivieren und nach Beendigung der Aktivierung aus den Kanälen zu entfernen.
LGJS
Das klingt logisch, danke für die Antwort! Ich bin ja “beruhigt” dass ich nicht der einzige, bin, dennoch hielt ich den Eddy bis dato für “unkaputtbar”. Problematisch finde ich die Anwendung aber dann in Zähnen mit sehr großen apikalem Durchmesser (OK 1er junger Patient, Wurzelwachstum nicht abgeschlossen) und konservativer Zugangskavität, weil dort meiner Ansicht nach nicht immer ein Wandkontakt der Spitze kontrolliert werden kann … auch nicht mit OPMI …
vlgl