Was zeigt das DVT ? (1)

von Hans – Willi Herrmann

Hinterher ist immer einfach.
Hätt´s dieses oder jenes DVT gebraucht ?
Zum Beispiel ein DVT, dass angefertigt wurde, einen 4. Kanal im Oberkiefermolaren aufzuzeigen.
Der Kanal ist nicht vorhanden.
Soll´s geben.
Dann hätte man ja-  richtig – falls man es vorher gewusst hätte, auf dieses DVT verzichten können.

Weiss man aber eben vorher nicht.
Und oft sieht man – hier die Analogie zur Situation des Dentalmikroskopes in der Zahnmedizin vor ca. 15 Jahren- dem Abschluss – Zahnfilm post WF auch nicht an, welche Schwierigkeiten in den Wurzelkanälen auf einen lauerten.
Aus diesem Grund hier nun eine neue Rubrik, wie anfangs des Jahres versprochen.
Der Ablauf: Ausgehend von einem konventionellen digitalen 2D – Zahnfilm die Frage, was ist auf dem Bild zu sehen, wie sähe auf Grund dessen meine Behandlung aus ?

So dass sich jeder Leser für sich selbst eine Meinung bilden kann: Bräuchte ich hier ein DVT, wäre es gut, eins zu haben oder doch eher unnötig ?

Eins möchte ich von vorneherein klarstellen: Es geht also nicht darum, hier jemanden vorzuführen.
Sondern darum, beim Leser eine Meinungsbildung anzuregen.

Wer möchte, kann bei den Kommentaren angeben, was sie/er vermute.  Was einem bei der Sichtung der „D -Rö Aufnahme durch den Kopf geht. Was man also im Röntgenbild konkret sieht. Es geht nicht um die Dinge, die vielleicht sein könnten, die man aber im konkreten Röntgenbild eben nicht sieht.

Muss man aber nicht, die Antwort (das jeweilige DVT und gegebenfalls weitere konventionelle 2D – Röntgenbilder) kommt so oder so.
Eine Woche später.

Hier der erste Fall:

Zahn 25 (schon einmal aufgeführt bei „Zahnschmerzen sind grausam“).
Starke Schmerzen seit mehr als 4 Wochen.

K_25 (1 von 1)

2 Gedanken zu „Was zeigt das DVT ? (1)

  1. Doppelte Wurzelkontur, zwei Kanäle. Womöglich mit deep split. Haben die mal gerne.
    Aber was anderes, ist beim 6er die palatinale Wurzel in Ordnung?

    Herzliche Grüsse
    O

  2. Interessanter Ansatz! Bei der Vorgeschichte dieses speziellen Zahnes kann man vielleicht von vornherein eher an ein DVT denken – für mich stellt sich das Problem jedoch anders: Ich habe keines! Ich vermisse hier jedoch mehr als alles andere die Möglichkeit der klinischen Untersuchung zur Beurteilung des Falles. Was wäre nun – nur auf Basis des Röntgenbildes – meine Verdachtsdiagnose?
    Trepanation durch eine vorhandene Krone – häufig zu klein!
    Nur in Vergrößerung nach distal erkennbare Doppelzeichnung der Wurzel?
    Ich tippe auf einen unerkannten zusätzlichen Kanal – Erweiterung der Trepanationsöffnung und Inspektion des „Pulpakammerbodens“ könnte da sehr schnell weiterhelfen!
    Ist schon alles ordentlich vom Vorbehandler erledigt, d.h. ich finde ad hoc keine Verbesserungsmöglichkeit, DANN marschiert der Patient zum DVT!

    Übrigens, nur mal so als Gedankengang – ich habe auch kein OPG!!!
    Unvorstellbar???
    Nein! Dank eines gut befreundeten Kieferorthopäden gleich um die Ecke immer noch so komfortabel machbar, dass ich gefühlt alle 2 Jahre den Gedanken an eine Neuanschaffung verwerfe! Nebeneffekt über die 20 Jahre? Eben gerade nicht: „Gleicht er halt mit Einzelröntgen aus!“ !!! Es wird möglichst jedes vorhandene oder beschaffbare Rö-Bild genutzt und erst dann eine neues Bild veranlasst, wenn es wirklich notwendig ist. Das Ergebnis: deutlich unterdurchschnittliche Zahl an OPGs, gerade einmal durchschnittliche Zahl an Einzelröntgen!
    Und jedes Mal der Ärger, wenn ein Patient mit einer Dentitio am Weisheitszahn bei gutem Allgemeinzustand mit einem OPG vom Wochenenddienst zurück kommt und wir haben ein 2 Jahre altes Bild in den Unterlagen!

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