von Hans – Willi Herrmann
Und der Zahnarzt hat nun beim PKV- Patienten die Möglichkeit, NiTi – Instrumente mehrmals zu verwenden, diese aufwändig zeit- und kostenintensiv wiederaufzubereiten und die Instrumente auch noch aus eigener Tasche zu zahlen oder aber Einmalinstrumente zu verwenden und die Kosten dafür der PKV in Rechnung zu stellen.
Man muss kein herausragender Prophet sein, um die Konsequenzen dieser Entwicklung vorhersagen zu können. Der Absatz an NiTi – Instrumenten wird weiter steigen.
Apropos Prophezeiungen – Hier noch zwei Mutmaßungen, die sich dem “test of time” stellen müssen. Kann sein, dass ich falsch liege, wir werden sehen.
1. Um die SAF – Feile war es in der letzten Zeit sehr still geworden. Wurde vor und kurz nach Markteinführung den hier bei WURZELSPITZE vorgetragenen kritischen Sichtweisen zur SAF- Feile energisch widersprochen und eine neue Ära der Wurzelkanalaufbereitung herbeibeschworen, so scheint heute vieles von dem, was an möglichen Problemen genannt worden war, in der Tat sich bewahrheitet zu haben.
Ich persönlich sehe weiterhin in der SAF- Feile ein interessantes Mittel zur Reinigung von Wurzelkanälen. Man kommt aber nicht umhin, festzustellen, dass diesem Instrument der große Markterfolg bisher verwehrt blieb. Hier spielt nicht nur, aber auch der hohe Preis dieser Feile von über 40 Euro eine Rolle.
Dieser Pferdefuss ist seit dem 01.01.2012 weggefallen. Es besteht also kein Grund mehr, aus Kostengründen das System abzulehnen. Mal schauen, ob sich dieser Umstand in einer Revitalisierung des SAF- Systems äußert. Ich bin weiterhin zurückhaltend diesbezüglich, am Preis der Feile liegt es aber von nun an jedoch definitiv nicht mehr. Schafft die SAF – Feile nun den Durchbruch ? Wenn nicht, dann wirft dies das System auf längere Sicht nachhaltig zurück.
2. Ursprünglich stand hier etwas ganz anderes. Aber unmittelbar nach Erscheinen des Beitrags hat ein Kollege hat mich in seiner ihm eigenen, ebenso tiefgründigen wie unnachahmlichen Art via Email darauf hingewiesen, man solle nicht die PKV auf Ideen bringen, auf die dort keiner von alleine kommen würde.
Und wie recht er hat, der Kollege.
Ich werde vermutlich schon in Rente sein, bevor bei der PKV irgendjemand sich die GOZ 2012 diesbezüglich einmal genauer anschaut. Die lesen doch die neue GOZ höchstens ganz oberflächlich, jede Wette.
Hallo Herr Herrmann, auch wenn der Hersteller einen Artikel als Einweg-Medizinprodukt vermarktet, entscheidet letztlich der Anwender darüber, ob er es, nach einer eigenen Risikoanalyse, wieder aufbereiten will oder nicht. Das ist in Deutschland in der gesamten Medizin so, in der Einmalprodukte mit dem Segen des Gesetzgebers (der auch auf die Kosten schaut) regelmäßig wieder aufbereitet werden.
Hallo Herr Kollege,
unabhängig von der Berechnung, wie gehen Sie hinsichtlich der Chargendokumentation der NiTi-Instrumente vor?
Meinen Sie mann könnte eine solche Frage im Forum offen diskutieren?
Gruss
Marcus Pittrof