Radix entomolaris – Apikale Aufhellung (20)

von Ronald Wecker

Dieser Patientenfall hatte einige Schwierigkeiten parat. Neben einer Instrumentenfraktur am Zahn 35 war ein Radix entomolaris am Zahn 36 vorhanden. Diese „dritte“ Wurzel ist nicht oft zu beobachten.

Die Radix entomolaris kommt in 3-4% der europäischen Bevölkerung am ersten unteren Molaren vor. Ähnlich verhält es sich in der afrikanischen Bevölkerung. In der asiatischen Population, wie Chinesen, Eskimos und auch amerikanische Indianer ist ein Wahrscheinlichkeit des Vorkommens von 5% bis über 40% möglich.

Die Schwierigkeit der Radix entomolaris liegt nicht im unbedingt in der schwierigen Kanalstruktur, sondern in der außergewöhnlichen Lage. Der Kanaleingang liegt fast immer extrem weit distolingual. Deshalb kann dieser mit einer Perforation verwechselt werden.

Weiterhin wird im Röntgenbild diese anatomische Besonderheit nicht immer gleich sichtbar. Deshalb sind exzentrische Aufnahmen vor Behandlungsbeginn sinnvoll. Neben der parodontalen Sondierung, ist die klinische Untersuchung der Zahnkrone wichtig. Ein zusätzliche Höcker (Tuberculum paramolare)  in Kombination mit einer zervikalen Prominenz oder Konvexität, kann auf das Vorhandensein einer zusätzlichen Wurzel hinweisen.

Die Spurensuche auf dem Pulpaboden hilft oft bei der Suche nach einer Radix entomolaris. Die dunklen Verbindungslinien zeigen in Richtung des distolingualen Kanaleingangs. Dazu ist mitunter die Entfernung eines Dentinüberhanges notwendig.

radix entomolaris

radix entomolaris

Kommentar verfassenAntwort abbrechen