von Oscar von Stetten
Mich hat immer wieder die empfindliche Oberfläche der ProErgo-Handgriffe gestört.
Und das diese, egal wie motiviert die Damen pflegen, über kurz oder lang unansehnliche Flecken zeigt.
Zudem die Oberfläche von Kippschaltern und Knöpfen durchbrochen wird, was eine Nischenbildung bedeutet. Da die Griffe elektronische Bauteile enthalten, fällt eine Tauchdesinfektion oder ein TD-Gang leider aus. Bei operativen Eingriffen wollte ich zudem nicht mit meinen evtl. Blut-kontaminierten Handschuhen die Griffe bedienen.
Nach mehreren Versuchen mit z.B. Mikrowellenkochbeuteln, Steri-Schläuchen, Frischhaltefolien kam mir eine andere Idee.
Fingerlinge erwiesen sich als zu klein. Es gibt aber eine andere Art von Fingerlingen, die deutlich grösser sind. Zwar nicht beim Dentaldepot zu erstehen, aber hier: http://www.kondomotheke.de. Und zwar unter der Bezeichnung Plain-End Silke-Latex. Der Vorteil: Kein Reservoir. Damit nicht direkt als das erkennbar, was es wirklich ist: ein Kondom. Naturgummi, per Wischinfektion desinfizierbar, kommt morgens auf den Griff, fliegt Abends wieder runter.
Der Preis?
Bei Abnahme einer 100er Packung 0,46€ pro Stück. Verschmerzbar. Neue Griffe für das ProErgo? Ich habe nicht gefragt, aber sicher deutlich mehr als die „Fingerlinge“. Meine Damen haben nach den ersten skeptischen Blicken und Gelächter die Fingerlinge akzeptiert. Weil es die Rüstzeit für das Zimmer um sicher 2-3 Minuten senkt. Die Zeit, die sie früher mit dem peniblen Wischen der Handgriffe zu gebracht haben.
Macht es mich nun schneller, kann ich mehr Patienten behandeln. Nein, sicher nicht. Aber es entspannt meine Damen ein wenig. Und damit auch mich ;-)
Die Idee finde ich Klasse. Und ich habe selten bei einem Beitrag so gelacht.
geniale Idee. Die sind aber sicher nicht mit Gleitmittel bzw. feucht beschichtet!
Pingback: Schutzhüllen für Mikroskopgriffe – Gib AIDS keine Chance (2) « Wurzelspitze