Saving hopeless teeth (3), apikale Aufhellung (8)

von Bodald Necker

Eine 67-jährige Patientin stellte sich montags ohne Termin vor. Schwellung an der Oberlippe links. Ein diagnostische Röntgenbild bestätigte die Vermutung. Der Zahn 22 war der Übeltäter. Da die Patientin den Zahn unbedingt erhalten wollte, wurde der Versuch einer Wurzelkanalbehandlung unternommen.
Trepanation durch die Krone. Das Foramen wurde eröffnet, große Mengen Pus traten aus, zusätzlich wurde labial inzidiert. Die Patientin wurde nach Antibiose-Verordnung entlassen. Der Zahn blieb offen. Bis zur nächsten Sitzung war der wieder aufgeflammte Abszess zusätzlich palatinal durchgebrochen.
Die Schwellung war aber deutlich zurückgegangen. Es folgte Wurzelkanalaufbereitung und Calciumhydroxideinlage. Schwellung und Schmerz waren zur 3. Sitzung komplett verschwunden. Nach abermaliger CaOH-Einlage – diesmal für 8 Wochen – war röntgenologisch eine Heilungstendenz zu vermuten. Die Wurzelfüllung folgte. Die Heilung schritt fort, so dass 15 Monate post -OP eine neue Krone angefertigt wurde. 22 Monate post-OP ist die apikale Aufhellung fast ganz verschwunden.

Nach Inzision und zusätzlichem Durchbruch schien der Zahn eine eher schlechte Prognose zu haben. Er hat es trotzdem geschafft.

Der Blick auf die anderen wurzelgefüllten Zähne zeigt durchaus Handlungsbedarf. Die Patientin sieht es – wie viele andere auch – nicht so. Es tut ja nichts weh.

Ausgangszustand

Ausgangszustand

Foramen eröffnet

Foramen eröffnet

Masterpoint

Masterpoint

WF-Kontrolle

WF-Kontrolle

15 Monate post-OP

15 Monate post-OP

26 Monate post-OP

26 Monate post-OP