Frontzahn 22 (3)

Überwiesen Fall berichteten wir bereits hier und hier.
Eigentlich alles gut, dachten wir.

Die Patientin kam 14 Tage später zur Kontrolle zu uns.
Die Beschwerden hatten sich dezent verstärkt. Wir baten nochmals um etwas Geduld.
Eine Woche später waren die Beschwerden nicht mehr tollerierbar. Starke Aufbissbeschwerden, Palpationsbeschwerden apikal 22 und natürlich der laterale Perkussionsschmerz. In den letzten Tagen kam noch ein Druckgefühl hinzu.
Wir entschlossen uns zur Revision.

Fehler Nr. 2 – Frontzähne sind nicht einfach.
Die apikale Aufbereitungsgröße aus der Erstbehandlung war #35. Die Ursache der Schmerzen waren uns vor Revisionsbeginn nicht wirklich klar. Das ist eine Situation, die ich versuche unbedingt zu vermeiden. Beim Entfernen der Wurzelfüllung haben wir am Instrument im Spanraum blutige Anteile bemerkt.

Fehler Nr. 3 – Apikale Aufbreitungsgröße und Debris im Spanraum beachten.
Das lässt vermuten, daß die apikale Aufbereitungsgröße nicht ausreichte. Die Sondierung mit Papierspitzen ergab eine einseitige Blutbenetzung von distal apikal. Die weitere Aufbereitung erfolgte bis #50. Wir haben Ledermix eingelegt und die Patientin zur Kontrolle 5 Tage später wieder einbestellt.

Nun waren die Beschwerden nahezu vollständig verschwunden. Lediglich die laterale Perkussion von vestibulär verursachte noch Beschwerden. Um nicht nochmals revidieren zu müssen habe ich mich entschieden die Ledermixeinlage zu entfernen und mit CaOH zu ersetzen um die symptomunterdrückenden Komponenten des Ledermix auszuschalten.
Sollte sich dann Beschwerdefreiheit einstellen, schließen wir die Behandlung ab.
Auf Grund der apikalen Aufbereitungsgröße werden wir mit ProRoot MTA den apikalen Berich füllen.
So ist der Plan. Ob es wieder anders kam berichten wir noch…

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