Z.n. Frontzahntrauma (1)

Der Patient wurde beim Fussballspielen verletzt. Der Ellenbogen eines MItspielers traf seinen Zahn 11. Der Frontzahn stand danach etwas palatinal. Der Patient hat ihn selbst reponiert.
( Siehe Traumaprotokoll in den Bildern. )

Die Erstvorstellung und Behandlung erfolgte in einer Universitätsklinik. Danach wurde der Patient  an den HZA verwiesen.
Mit dem Arztbrief stellt er sich bei uns vor.

Die Sensibilität war negativ, Lockerungsgrad war nicht bestimmbar, da rigide geschient. Die Sondierungstiefen waren nicht pathologisch erhöht. Der Zahn war nicht schmerzhaft auf Perkussion.

Die Diagnose: Wurzelkfraktur war für uns nicht nachvollziehbar. Weder im angefertigten Röntgenbild noch im DVT war diese erkennbar. Der  Röntgenbildausdruck aus der Klinik war unbrauchbar. Das Original konnte uns nie zugesendet werden, da es nicht mehr auffindbar war.

Unsere Diagnose lautet: Alveolarfortsatzfraktur mit Verdacht auf Z.n. lateraler Dislokation
Wir rieten dem Patienten zur sofortigen Wurzelkanalbehandlung um ein mögliches resorptives Geschehen auf Grund der bei diesen Frakturen begleitenden Wurzelzementverletzung zu vermeiden, bzw. zeitnah entgegen zu wirken.
Der Patient bat um Bedenkzeit.
Im Juni stellte er sich wieder vor. Es war keine Sensibilität am Zahn 11 auf Kalt oder elektronsicher Prüfung erkennbar. Keine erhöhten Lockerungsgrade und kein veränderter Klopfschall. Erneut rieten wir zur Behandlung.
Nach einer Ledermixeinlage als antiresorptive Therapie erfolgte der apikale Verschluß mit MTA. Das apikale Foramen erschien klinisch stark vergrößert.

Im Laufe der weiteren Recalls bis zum Januar 2021 zeigte sich die Manifestation der apikalen Resorption. Der Zahn war ansonsten symptomlos. Keine Lockerungsgrade erkennbar und keine Klopfschallveränderung.
Was wäre nun Ihre Entscheidung zur weiteren Therapie?

2 Gedanken zu „Z.n. Frontzahntrauma (1)

  1. Da sich das resorptive Geschehen scheinbar ausschließlich auf das apikale Wurzeldrittel beschränkt könnte in meinen Augen eine Amputation der Wurzelspitze mit retrograder Füllung angezeigt sein, um den Zahn zu erhalten. Mittels DVT würde ich aber im Vorfeld weitere resorptive Prozesse an der Wurzel ausschließen wollen.

  2. Hi Olaf. Sehr spannend. Da der Verlauf von Resorptionen in meinen Augen schwer Vorherzusehen ist würde ich in (3)-6 Monaten ein Rö anfertigen…mehr erstmal nicht
    Welche Art Resorption soll es auch sein?

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