Die “radiologische Zyste” (2)

Über die “Un”Möglichkeit an Hand eines Röntgenbildes eine Zyste zu diagnostizieren hatte ich bereits geschrieben.
Quintessenz: Die Diagnose Zyste als Verdachtsdiagnose oder als eine Differentialdiagnose mit Verdacht angegeben.

Der erste Fall aus dieser Reihe

Die Patientin stellte sich ohne Beschwerden, ohne Symptome bei uns vor. Der apikale Befund war ein Zufallsbefund.
Klinische Befunde zeigte eine negative Sensibilität an 24 und 25. Auf Perkussion gab die Patientin keinen Schmerz an. Eher eine Art dezente Mißempfindung an 25. Der Lockerungsrad ist 0 und die Sondierungstiefen liegen zwischen 2-4mm.

Im Röntgenbild ist eine raumfordernde, scharf begrenzte, hypodense, weichteildichte Struktur im Sinne einer P. apicalis, differentialdiagnostisch radikalere Zyste zu erkennen.

Es wurde ein DVT angefertigt.

Die Patientin wurde zur geplanten Behandlung  beraten.
Die endodontische Behandlung steht an erster Stelle. Nach Röntgendiagnostik in Abständen von 6/ 12/ 24 Monaten können wir entweder eine Heilungstendenz/Heilung beobachten oder wir sehen eine weiter bestehende röntgenlogische Situation.
In diesem Fall ist die Differentialdiagnose Zyste wahrscheinlich oder ein persistierender periapikaler auf der Wurzeloberfläche aufgelagerter Biofilm.
In diesen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff indiziert. Entweder in Form einer apikalen Kürettage oder Teilreketion der Wurzel.

Die endodontische Behandlung wurde wie besprochen durchgeführt.
Nach 6/12 Monaten ist eine deutliche Heilungstendenz erkennbar, die derzeit eine entsprechende chirurgische Intervention nicht notwendig erscheinen lässt.

War es nun keine Zyste?

Wir wissen es nicht. Alles ist möglich…
Literatur:
Proliferation of Epithelial Cell Rests, Formation of Apical Cysts, and Regression of Apical Cysts after Periapical Wound Healing
Louis M. Lin, BDS, DMD, PhD,* George T.-J. Huang, DDS, MDS, DSc,† and Paul A. Rosenberg, DDS*

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