immer wieder laden wir von uns behandelte Patienten zu einem Recall ein.
Wirtschaftlich betrachtet ein Wahnsinn. ( ä1, Rö2 ). Die Patienten kommen mitunter nicht, sagen nicht ab und man hat eigentlich genügend Patienten die auf einen kurzfristigen Termin warten. Wir hofften mit einer SMS Erinnerung mehr zu erreichen. Diese hat sicher die Vergesslichen erinnert. Aber es gibt trotzdem noch einiges an Ausfällen.
Wir wissen nicht, warum der Patient nicht kommt.
Ist der Zahn entfernt, ist der Zahn so schmerzfrei, daß er vergessen wurde samt Termin, oder, oder, oder.
Wir lassen uns nun häufiger Röntgenbilder vom HZA zusenden und befunden diese. Ist häufig auch nicht optimal.
Nun schrieb uns ein Patient noch vor der SMS eine Mail:
Sehr geehrter Herr Dr. xxxx,
Sehr geehrtes Praxisteam,
ich habe am 24.11. um 8 Uhr 30 einen Kontrolltermin den ich absagen muss, ich befinde mich auf Montage in Brandenburg und kann den Termin nicht wahrnehmen. Ich bitte um Entschuldigung, möchte Ihnen auf diesem Wege noch mal herzlich für Ihre perfekte Arbeit danken, ich bin sehr froh das Sie mich von meinen Schmerzen befreit haben…..
DANKE
für Sie und Ihr Team alles Gute, bleiben Sie gesund.
Mit freundlichen Grüßen
xxxx
Das ist eine Nachricht die uns freut und hilft auch wenn wir kein Röntgenbild haben werden. Deshalb werde ich zukünftig die Patienten, welche nicht kommen, bitten, uns mitzuteilen ob es Probleme gab oder gibt.
Hier der Fall.
Überall die selben Probleme. Ich habe irgendwann nach einem längeren Gespräch mit Jörg über das Thema das Recall reduziert, max. 1 Jahr, um zu sehen, ob es heilt. Nur in wenigen kritischen Ausnahmefällen länger. Es ist leider so, daß nur wenige Patienten den Aufwand zu würdigen wissen und von den Überweisern kriege ich nur in Ausnahmefällen ein Feedback. Ernüchternd, aber so ist es nun mal…
LG BB
Betriebswirtschaftlich und organisatorisch ist das Recall , wie gewünscht (6M, 12M, 24M, 48M) ein Desaster. Das weiss jeder der eine Praxis mit parodontologischem Schwerpunkt betreibt. Am Ende (nach 5-6 Jahren) verbringt man wenigstens 20% seiner Zeit mit Recalls, wenn man nur Endo macht und 35 h in der Woche behandelt.
Und die Recalls gründlich macht. Das heisst ST zirkumferent, Perkussion, Palpation, Beweglichkeit Einzelbild ggfalls -bilder . Dazu Vor- und Nachbereitung des Zimmers, Aufbereitung des Untersuchungstrays, Organisieren der Terminabläufe.
Da ist am Ende, zumindest bei mir, viel Liebhaberei dabei.
Unsere Recall-Quote ist unglaublich hoch, gerade auch bei den 2 und 4 Jahres-Recalls. Wenn ein Patient nicht kommt, dann meistens schon zum 6 Monats- Recall nicht, danach extrem hohe Compliance. Zumindest bis Corona war dies so. Im Moment ist halt alles anders, es kommen doch einige Recall – Patienten nicht und die fallen natürlich ziemlich sicher dann auch für die weitere Beobachtung weg. Schade. Nicht desto trotz werden wir unsere Recall-Routinen den geänderten Rahmenbedingungen anpassen (müssen).
Was ist hoch in Prozent? Und sind die Prozentzahlen auf die bezogen, die behandelt wurden oder die bereits zum ersten Recall kommen?
LGJ
Prozentzahlen kann ich nicht liefern, Jörg. Da hört dann sogar bei mir der wissenschaftliche Enthusiasmus auf. Es reicht mir, zu wissen, das genügend kommen bzw. irgendwann erkennen zu müssen, das nicht mehr genügend kommen. Das war aber bis Corona NICHT der Fall. Mit Corona sieht das anders aus. Und wir sind dabei, unsere Strategien darauf anzupassen. Im Recall machen wir Zahnfilm, Taschentiefen an 6 Stellen, Lockerungsgrad. Und Arztbrief Überweiser.
Danke. LGJ