von Ostidald Wucker
Liebe Wurzelspitzeleser,
im unten gezeigten Röntgenbild sind mögliche Verdachtsdiagnosen zu stellen. Welche können Sie erkennen. Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion. Vielen Dank für die Mitarbeit.
Zum klinischen Befund:
Z.n. traumatischer Zahnverletzung 21vor mehr als 15 Jahren mit anschließender Wurzelbehandlung und sofortiger WSR, Palpation labial apikal 21 Druckdolenz, Aufbißschmerzn 21, keine erhöhten Sondierungstiefen, Lockerungsgrad 12,11,21,22 = 0, Sensibilität 12+,11+,21-,22+
21: unvollständige Wurzelfüllung (nur Guttaperchaspitzen ohne Sealer erkennbar) ohne retrograden Verschluß. Apikal diffuse Aufhellung bis auf Höhe Wurzelspitze 22 (kann auch Artefakt durch dünne kortikalen Knochen sein), 22 zeigt eventuell iatrogene Verletzungen durch die WSR an der mesialen Wurzelfläche auf der selben Höhe. Verdacht auf vertikale Fraktur an 21, beginnend von mesialer apikaler Ecke des Metallstiftes nach mesio-apikal zur Wurzelresektionsfläche gehend.
Nebenbefund: externe Resorption Zahn 11 im mittleren Wurzeldrittel? Wurzelspitze zeigt einen “Versatz” des Kanalverlaufes, eventuell nur ein Röntgenartefakt.
Wann kommt die Auflösung?
Gruß Gregor S.
11: Befund: Augenscheinlich dichte Fllg mesial mit Abstand zur Pulpa; Zwei Wurzelspitzen mit durchgehendem, nicht erweiterten PA Spalt ohne apik. Aufhellung erkennbar; Aufhellung im mittleren Wurzeldrittel erkennbar; Sens+
Verdacht: ext. Resorption des Sens+ Zahns 11 vermutlich durch Mitbeteiligung beim FZT des 21.
Therapievorschlag: abwarten. Wenn nach 15Jahren Zahnfilme von damals noch verfügbar sind: war die Aufhellung schon vorhanden?
Wenn es meiner wäre: abwarten und regelm. ViPr
21: Befund: Z.n. WSR mit unvollst. inhomogener WF ohne retrog. Verschluss mit konfektioniertem Schraubstift; Nach Gregor S. ist eine Fraktur durchaus in Betracht zu ziehen (häufig bei diesen Stiften und gerade bei diesem hier ist durch den geringen Kanalkontakt und der Schraubenretention fast ausschließlich im Sealer, der Hebel sehr groß).
Verdacht: apikales Rezidiv und/oder Fraktur im unteren bis mittleren Drittel
Abwägung: unabhängig von der Diagnose sollte überlegt werden, inwieweit eine Zahnerhaltung das (spätere) knöcherne Implantatlager und die Gingiva beeinflussen könnte. Schließlich ist der Zahn schon einmal resiziert worden.
Therapievorschlag: Wenn Pat. unbedingt Zahnerhalt wünscht, dann DVT zum Frakturausschluss und der möglichen Behandlungsprognose. Aber ich denke es geht eher Richtung Ex. Trotzdem wäre ein DVT interessant zur Beurteilung des 11.
Wenn es meiner wäre: Ex + Imp.
22: o.B.