Schwieriger UK- Molar (1 von 3)

von Donald Becker

Der 29 jährige Patient – uns unbekannt – stand zu Praxisbeginn in der Tür.

Extreme Schmerzen.
„Mir vollkommen egal, was Sie tun, ich halt ´s nicht mehr aus, von mir aus ziehen Sie mir den Zahn“, sagte er. Die letzten beiden Nächte hatte er kaum geschlafen.

Von seiner Schwägerin hatte er unsere Adresse. Wir hatten vor Jahren ihr 2 Zähne durch endodontische Behandlungen erhalten, die eigentlich gezogen werden sollten.

Worin lagen nun genau die Schwierigkeiten ?

Nicht in den sehr langen, apikal sehr engen Kanälen.
Das war herausfordernd, aber in der Kombination Handinstrumente – VDW Reciproc R25, Wave One Gold 20 25 35 MTwo 35.06 sicher und vorhersagbar handhabbar.

Die Schwierigkeit bestand darin, diesen Patienten, der sofort eine vollständige und nachhaltige Schmerzausschaltung benötigte, so in den Praxistag einzubinden, das eine erfolgreiche Behandlung möglich wurde, ohne den geordneten Tagesablauf zum Erliegen zu bringen.

Gerade bei einem wie im vorliegenden Fall auf der einen Seite schon stark zermürbten, zudem übermüdeten, gleichzeitig aber extrem dentalphobischen Patienten  war die gesamte Palette der Praxiserfahrung gefordert, um die Behandlung erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Unter Zeitdruck, im Rahmen einer konventionellen „Schmerzbehandlung“ mal eben dazwischengeschoben, wäre dies  nicht möglich gewesen.  Letztendlich war die Behandlung eine enorme Belastung für das gesamte Team, wovon in den Röntgenbildern natürlich nichts mehr zu sehen ist.

Das die Behandlung gelingen und erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte, freut das gesamte Team nicht weniger als den Patienten selbst.

Nachfolgend Röntgenbilder des Behandlungsverlaufes. Interessant finde ich die exzentrischen Aufnahmen, die eindrucksvoll die Diskrepanz zwischen den „schmalen zierlichen“ Kanälen in der orthograden Abbildung und der tatsächlichen Situation  belegen.

2 Gedanken zu „Schwieriger UK- Molar (1 von 3)

  1. Der Fall wurde in einer Sitzung abgeschlossen? Glückwunsch an das ganze Team, so ein Patient kann einem derart den Tagesablauf ruinieren, dass man sich dabei manchmal schon fragt wieso man sich das eigentlich antut. Und am Besten wundert sich der Patient am Ende „warum das so lange gedauert hat“…😜

    Frage zur Kombination R25 und WaveOne Gold: R25 nur zur coronalen Erweiterung und W1G zur Aufbereitung der Kanäle? Oder ist die R25 nicht so einfach auf Länge gekommen? Mtwo 35.06 für die warme vertikale Fülltechnik (W1G 35 hat ja einen schmalen Taper)? Weiß vielleicht jemand die optimale Einstellung für Reciproc und WaveOne Gold für den Schlumbohm Endopiloten?

    Danke und viel Spaß weiterhin!

    Gruß Gregor

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