von Christian Danzl
Gott sei Dank kommt es nur sehr selten vor, dass ich einen Zahn für Wurzelkanalbehandlung nicht anästhesieren kann.
Aber hin und wieder funktioniert die Anästhesie nicht.
Sitzende Leitung, 2 x nachgespritzt, buccal, lingual und in aufsteigenden UK-Ast anästhesiert, intraligamentär, (im OK analog buccal, palatinal und Leitung, wo es geht) und auf die offen liegende Pulpa Gingicain. Trotzdem ist die Pulpa nicht berührbar, ohne dass der Patient an die Decke geht, was eine intrapulpale Injektion unmöglich macht.
Ein Patient hat es mal so beschrieben: “Meine linke Gesichtshälfte spüre ich nicht mehr. Und mitten in diesem Nichts ist ein ekelhafter Schmerz.”
Fast immer war diese Situation vergesellschaftet mit einem Dentikel.
Was machen Sie in so einem Fall?
Ist bei mir in 24 Jahren 3mal vorgekommen, Herr Danzel. In diesen Fällen ist Toxavit als ultima ratio ideal. In anderen schwierigen Fällen habe ich von bukal trepaniert und dann ohne Problem intrapulpär anästhesieren können.
Herzliche Grüße
Rüdiger Osswald
Hatte neulich den selben Fall: Patient kam mit Schmerzen an 46 – Zustand nach Pulpa aperta-Behandlung vor 6 Monaten – also VitE. Trotz mehrfacher Anästhesie im UK und intrakanakärer Injektion (2x UDS forte) war keine Schmerzfreiheit zu erzielen, die med. Einlage erfolgte mit Ledermix
In der zweiten Sitzung war WF geplant, auch hier war selbst nach widerholter intrakanalärer Anästhesie keine Aufbereitung möglich, lediglich der distale Kanal lies sich komplett aufbereiten und thermoplatisch abfüllen. Die beiden mesialen Kanäle habe ich angefrischt, mit NaCl, gereinigt und mit MTA verschlossen. Aktuell ist der Patient beschwerdefrei, ihm wurde aber mitgeteilt, dass eine separate Behandlung der beiden mesialen Wurzeln irgendwann nötig sein kann.
Philipp Schönwälder
Wenn sich der “Timbuktu” – Kollege Osswald zu endodontischen Therapien äußert, dann können wir auch König Herodes fragen wie eine Kinderkrippe geführt wird !
Herzliche Grüße
Jürgen Wettlauffer
Intraossäre Anästhesie könnte da helfen, aber die wohl am praktischsten nutzbaren X-Tips gibts in Europa nicht mehr. Donnerstag letzter Woche war mein zweiter Fall dieser Art in meiner Laufbahn, und auch hier ging es mit dem wirklich kurzem(!!!) Berühren der Endofeile mit dem Elektrotom (das erste Mal merkt der Patient deutlich, beim zweiten Anstupser fast nicht mehr). Bis an Apexnähe bin ich aber nicht vorgestossen, nur bis zum mittleren Wurzeldrittel, hoffentlich klappt es beim nächsten Termin mit der vollständigen Aufbereitung….