von Christian Danzl
OsiriX als kostenloser open-source DICOM-Viewer für Mac OS wurde hier schon beschrieben. Momentan ist die Version 3.8.1 aktuell. Auf dem Mac Book, iMac oder MacPro installiert ist es ein ausgezeichnetes Werkzeug zum Darstellen, Befunden, Bearbeiten und Weitergeben von DICOM Dateien.
Das klappt sehr gut.
Oft ist es aber ganz nützlich, wenn man das Volumen “mitnehmen” kann, um es mit dem Patienten direkt zu besprechen, es bei der OP dabei zu haben oder wenn man es mit Kollegen besprechen will. Das funktioniert nur eingeschränkt, wenn man es auf einem stationären Rechner installiert hat.
Abhilfe gibt es seit dieser Woche.
Pixmeo hat nun einen mobilen DICOM-Viewer für iPhone, iPod touch und iPad herausgebracht: OsiriX HD
Leider ist dieser nicht mehr kostenlos und mit 23,99 € auch nicht sonderlich billig.
Vorraussetzungen um es zum Laufen zu bringen ist ein Netzwerk mit Zugriff auf die DICOM-Dateie über W-LAN oder 3G. Man kann entweder vom mobilen Gerät aus das DICOM-Bildarchiv durchsuchen und die gewünschten Daten übertragen, oder von der DICOM-Quelle die Daten per “drag and drop” auf das mobile Gerät senden.
Einschränkungen:
- Bildgröße maximal 1024 x 1024 Pixel, was größer ist, wird runtergerechnet
- keine Zulassung als Diagnose-tool
Praxistest:
Um es vorauszuschicken, es ist noch nicht optimal.
Man kann das Volumen nur von oben nach unten und umgekehrt scannen, die 3 Ansichten wie in einem normalen Viewer sind noch nicht realisiert.
Das Volumen lässt sich zoomen und drehen (im und gegen den Uhrzeigersinn, aber nicht 3-dimensional), Längen lassen bestimmen und Flächen markieren. Helligkeits- und Kontrastveränderungen sind beliebig möglich, Voreinstellungen sind vorhanden.
Einzelne Bilder können unter “Fotos” abgespeichert werden. Von dort können sie dann mit geeigneten Programmen beschriftet oder anderweitig verarbeitet werden.
Fazit:
Nicht annähernd ausgereift.
Die Mindestanforderung, um es im laufenden Praxisbetrieb sinnvoll einsetzen zu können, wäre, das Volumen in 3 Dimensionen durchscrollen zu können. Es müssen ja nicht 3 Ebenen gleichzeitig dargestellt werden. Wahrscheinlich wird aber die Rechenleistung des A4-Prozessors im iPad die Darstellungsmöglichkeiten begrenzen.
Warten wir also auf updates.
Bei OsiriX HD und beim iPad.
Der Ansatz ist auf alle Fälle vielversprechend.
Hallo,
es ist nicht auschliesslich die Rechenpower des IPAD, sondern auch die des als DB-Server dienenden Rechners. Standardmässig sind solche Transfers auf jpeg2000lossless eingestellt, d.h. der Server muss die einzelnen Bilder dekomprimieren (je nachdem, wie sie auf der Platte liegen), neu kodieren und dann rüberschieben. Zusätzlich kommt dazu, dass die WLAN-Übertragung nicht wirklich schnell ist ;-) Die neue Version von Osirix ist (wird) mit einem neuen JPeg2000-Algortihmus ausgestattet, der deutlich schneller ist.
Wenn dann am 02.03.2011 das IPad2 präsentiert wird, könnte ich mir interessante Anwendungen vorstellen. Aber Achtung: wer jetzt nun denkt, das neue IPad könne 3D-Ansichten generieren, dem sei gesagt, dass selbst auf einem ausgewachsenem I7 stehen alle Kerne auf Vollanschlag und es dauert eine unglaubliche Minute, bis man eine Ansicht erhält, die auch noch vernünftig zu drehen ist. IMHO wäre eine Flash-Implementierung auf dem IPad sehr gewinnbringend…….
Ansonsten kann man dem Fazit Deinerseits uneingeschränkt Recht geben.
LG
Oscar
Wäre nicht eine Fernsteuerung des Macs, auf dem das Osirix läuft, über das ipad besser? So daß nur das Bild des Macs ans ipad übertragen wird u. letzteres nicht mehr besonders rechnen muß? Ich mache das so mit Picasa und Bildern darin (Windows, über RDP), ist auch über WLAN (g) ausreichend schnell.
ich habe osirix fuer den mac ausprobiert und schnel wieder deinstalliert. es gibt kein handbuch und 90% der funktionen scheinen fuer den zahnaerztlichen gebrauch ueberfluessig zu sein. dafuer kann man keine implantate planen.
bei mir laeuft 3d software unter parallels was zwar umstaendlich ist aber gut funktioniert. es gibt ein program von blue sky bio welches implantatpositionierung und das ordern von bohrschablonen ermoeglicht und gratis ist.
wenn man das ipad benutzen will wuerde ich lieber auch eine uebertragung des bildschirminhaltes per vpn zurueckgreifen.
leider ist das ipad selbst mit jailbreak zu unkommunikativ als das man es richtig gut nutzen koennte. habe anfangs mit ddsgp ein bisschen aufgeklaert. jetzt liegt das ipad am bett zum surfen wenn die freundin sich soaps ansieht.
hoffe dass da noch etwas mehr kommt.
Hallo Jens,
es gibt ein Handbuch.
Weiter ist Osirix ein Viewer, keine Planungssoftware. Es baut auf ganz anderen Voraussetzungen auf, ist somit nicht vergleichbar. Die BlueSky Bio ist nett, für mich wiederum unbrauchbar. Ich habe es kurz installiert und dann wieder rausgeworfen ;-)
Gerüchtehalber wird Kodak wohl die KDIS3D-Software frei rausgeben. Ob und wie steht wohl noch nicht ganz fest.
Grüssle