von Donald Becker
Der Patient kam 2007 zu uns.
Er hatte Beschwerden an Zahn 46 und 37, beide 6 Monate zuvor wurzelkanalbehandelt. Beide nachwievor schmerzhaft. Der 37 jetzt akut, bei deutlicher apikaler und lateraler Aufhellung.
So war es auch an Zahn 36 abgelaufen und letztendlich war der Zahn dann vom Hauszahnarzt gezogen worden.
Wir haben die Wurzelkanalfüllung 37 revidiert.
Es fand sich ein C Shape – Kanalsystem, dessen Ausmaß erst in Augenschein genommen werden konnte, nachdem wir die Hartsubstanz über dem Kanalsystem mit Ultraschall entfernt hatten. Es war offensichtlich, dass allein schon wegen dieser Obstruktion eine suffiziente Wurzelkanalfüllung bislang nicht möglich gewesen war.
Der Blick durch das Dentalmikroskop offenbarte aber auch, daß das durchgeführte kalte WF – Verfahren in diesem Falle keine ausreichende Abdichtung gewährleisten konnte.
Nach WF – Revision, Präparation, Desinfektion und Calciumhydroxideinlage war die WF in thermoplastischer Füllweise nur noch Routine, wie eigentlich die gesamte Behandlung in diesem Fall für uns zu den eher leichten Aufgaben gehörte.
Jetzt 3 Jahre später ist der Patient wieder da.
Mit akuten Beschwerden im Oberkiefer.
Die im Rahmen der heutigen Behandlungssitzung angefertigte Röntgenkontrollaufnahme von 37 zeigt eine komplette Ausheilung des ehemals vorhandenen apikalen Prozesses.
An der vielgepriesenen postendodontischen koronalen Abdichtung kann es nicht gelegen haben. Die ehemals vorhandene Kunststofffüllung ist nicht mehr vorhanden, es steht nur noch der von uns direkt nach WF angefertigte Verschluss der Trepanationsöffnung.
Eindrucksvoll! Tolle Bilder-Sequenz!
Wie haben Sie initial diese Anatomie erkannt? Kann ich in einer derartigen Situation im Vorfeld sicher sein, dass die Dentinbrücke zwischen dem mb- und ml-Orofizium nicht der Pulpenkammerboden ist sondern lediglich einen Isthmus darstellt?
Danke fürs Feedback, pl
In einem verblüffend ähnlichen Fall konnte man mit dem Dentalmkroskop genau sehen, dass der Hohlraum unterhalb der Dentinbrücke einen konfluierenden Isthmus darstellte und sich mit Ultraschall das vorhandene Füllungsmaterial hin und herbewegen liess.
Herzliche Grüße
H.W. Herrmann