Von Ronald Wecker
Es ist zum Teil schon erstaunlich was im Mund wieder zusammenwächst und heilt. Klassischer Pink Spot der sich von November 2009 an doch recht schnell zu einem großen Resorptionsdefekt entwickelt hat.
Nach einem Fahrradunfall vor 6 Jahren wurde die unkomplizierte Kronenfraktur alio loco mit einer Kompositrestauration versorgt. Der Zahn reagierte bei den nachfolgenden Routineuntersuchungen immer positiv auf den Kältereiz.
So auch vor ca. 14 Tagen als sich der Patient erstmals vorstellte. Der Zahn war minimal perkussionsempfindlich und zeigte nur labial gering erhöhte Sondierungstiefen. Eine erhöhte Beweglichkeit war nicht gegeben.
Aufgrund des röntgenologisch sehr ausgedehnten Resorptionsgeschehens war in meinen Augen die Entfernung des Zahns mit anschliessender Implantatversorgung die Therapie mit der günstigsten Langzeitprognose.
Da der Patient jedoch alle Möglichkeiten des Zahnerhaltes ausschöpfen wollte habe ich ein exploratives Vorgehen mit Lappenbildung und Beurteilung des Defekts sowie gegebenenfalls einer adhäsiven Restauration vorgeschlagen. Eine unter Umständen notwendige endodontische Therapie sollte später erfolgen.
Das im Defekt befindliche Gewebe wies eine gestielte Verbindung zum mesialen Pa-Spalt auf und konnte fast vollständig exkochleiert werden. Die Schaffung eines blutungsarmen bzw. -freien Arbeitsfeldes war Vorraussetzung für den dentinadhäsiven Verschluss des Defekts. Die Pulpa wurde beim Entfernen des im Zahn befindlichen Weichgewebes mit einem Exkavator eröffnet und vor dem Defektverschluss mit CaOH2 abgedeckt. Das röntgenologische Erscheinungsbild mit einer erhaltenen Begrenzung des Pulpakammerhohlraums sowie die Gefässstielung aus dem Parodontalspalt erlauben die Annahme, dass es sich um eine externe Resorption handelt, die sich in Folge des vor 6 Jahren erlittenen Traumas entwickelt hat.
Bei der Nahtentfernung nach 3 Tagen zeigte deine sehr gute Wundheilung der Patient ist vollkommen beschwerdefrei.
Eine endodontische Therapie wird sich nach Abschluss der parodontalen Heilung anschliessen. Weitere Nachkontrollen werden zeigen, ob das resorptive Geschehen zum Stillstand gekommen ist.
Lieber Ronald,
Respekt!
Herzliche Grüße,
Harald.
Respekt hatte ich als ich den Defekt zum ersten Mal in voller Größe sah. ;)) Und es bleibt abzuwarten, ob sich langfristig der Erfolg einstellt.
Sehr geehrter Herr Wecker,
Schließe mich der Respektsbekundung meines Vorgängers an!
mich interessiert besonders der Aspekt der Blutstillung;Xylocain 1:50.000 Pellets?
Danke für die Blumen.
Xylocain 1:50000 in Form von 4 kleinen Depots in der Umschlagfalte nach 1X UDS Forte je palatinal und vestibulär. Restliche Blutstillung mit FeIII Sulfat auf Wattepellets und 2x Microabsaugung für den Rest.