Endochuck (1)

von Olaf Löffler

Endochuck mit Endosonore #25

Endochuck mit Endosonore #25

Vor einigen Jahren hörte ich erstmals in einem Vortrag vom “Endochuck”. Ich musste unweigerlich an Chuck Berry denken. Roll over Beethoven, Rock´n Roll Music – diese Songs schossen mir durch den Kopf.
Im Vortrag hatte ich den Namen nicht deutlich verstanden. Nur chuck blieb hängen. Bilder von diesem “Chuck Endo” gab es in dem Vortrag nicht.

Erst als ich das Teil nach langer erfolgloser Suche in diversen Katalogen in den Händen hielt wurde mir bewusst, daß es nichts weiter als ein Feilenhalter mit Einspannvorrichtung und Überwurfmutter ist …

Das ich dieses Ding zukünftig fast täglich benutzen werde, ahnte ich noch nicht. Dieses kleine unscheinbare Teil konnte einen zur Verzweiflung bringen und ebenso die unmöglichsten Dinge erreichen lassen. In meiner Praxis wird in schwierigen endodontischen Situationen ein Großteil der Musik mit dem Endochuck gespielt.

Das in verschiedenen Winkeln von 120 und 80/90 Grad gebogene Instrument gibt es von verschiedensten Herstellern für die jeweiligen Systeme. In meiner Praxis kommt der 120 Grad Ansatz zur Anwendung. Bei diesem kann man die Instrumentenspitze am optimalsten einsehen.

Der Endochuck sollte unbedingt hersteller- und systemabhängig benutzt werden, da es entweder keine Funktion und/oder im schlimmsten Fall zur Deformation des Gewindes am Ultraschall-Handstück kommt.

Im Zusammenspiel mit der Endosonore Feile Iso 25 von Dentsply wird der Endochuck beispielsweise zum Auspräparieren des Zementspaltes bei der Stiftentfernung verwendet.

Ein kleines Video dazu finden Sie hier.

10 Gedanken zu „Endochuck (1)

  1. Hallo Olaf.

    Viele Dank für den Beitrag. Das passt wie die Faust aufs Auge, weil ich mir gestern einen 120° und einen 90° Endochuck + Feilen bestellt hatte. Bis jetzt hatte ich immer mit ProUltra gearbeitet. Aber seit ich mit Mikroskop arbeite, ist auch der feinste Ansatz fast ein wenig grob.

    Wieviel Power gibts Du auf die Chucks? Ich habe einen Piezon Master 400 und arbeite meist mit 10-20% Leistung.

    Wie siehts mit Feilenfrakturen aus? Worauf sollte man achten?

    Wäre schön, wenn Du hier noch ein paar Tipps hättest.

    Vielen Dank

    Stefan

  2. Hallo,

    für mich ist der Endochuck das Schweizer Messer in der Endodontie. Man kann abhängig von der Länge der einsetzten Feile fast alles damit machen. Vom Spülen über die oben genannte Stiftentferung bis hin zur Isthmuspräparation ist das Einsatzgebiet weit gestreut. Anfänglich wird man sicher die eine oder andere Instrumentenfraktur erleben, oder auch eine wunderschöne Stufe in der Tiefe eines gekrümmten Kanales erzeugen. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase möchte man den Chuck jedoch nicht wieder missen. Vielleich ist noch ein Hinweis auf die zusätzliche ca. 90 Gradbiegung der Feile (wie auch im Video) ganz hilfreich. Die Einsicht unter dem Mikroskop wird deutlich gesteigert.

    Gruss
    Jörg Nöcker

  3. Hallo Stefan,
    beim Endochuck mit #25 Endodonore arbeite ich mit 5-30% Leistung.
    Die Endodonorefeile verwende ich nur einmal. Und der Gummi am Endochuck muss immer in Ordnung sein.
    Gruß
    O.

  4. Hallo Herr Löffler,

    Vielen Dank für Ihren Beitrag, er hat für mich auch nach 6 Jahren noch höchste Relevanz :-)
    Wie Sie hier und ja auch in den anderen Beiträgen schreiben, scheint es wichtig den “originalen” Endochuck passend zum Hersteller zu haben … nun gibt es ja aber soweit ich feststellen konnte von Satelec keinen originalen Feilenhalter, lediglich von “Woodpecker” konnte ich einen finden, der für Satelec und NSK passen soll … Haben Sie mehr Infos´s bzw. ggf. mit den Woodpecker- Endochucks im Satelec-Handstück gearbeitet?

    Vielen Dank und viele Grüße (ich hoffe die Frage erreicht Sie …), Louis.

    • Hallo Louis,
      danke für die Resonanz, es freut uns, wenn ein Beitrag Hilfe im Praxisalltag gibt.
      In meiner Praxis verwenden wir jetzt nur noch die Endochucks von NSK und die dazugehörigen Feilen.
      Diese sind für Satelecgewinde ausgelegt.
      Herzliche Grüße
      Olaf

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