von Hans – Willi Herrmann
Es war ein Zufallsfund auf der IDS 2009.
Der Ätna.
“Proudly made in Italy” steht darauf.
Und für die ganz Doofen “A Country of Europe”.
Spätestens jetzt ist klar, warum Pisa dem Test den Namen gab.
Aber auch, dass die Zeit, in der man Italien automatisch mit großartigem Design verbinden konnte, offensichtlich (sic) vorbei sind.
Dieses Gerät ist häßlich wie die Nacht.
Eigentlich so häßlich, dass ich lange mit mir ringen musste, das Gerät zu kaufen.
Aber – schon zulange wollte ich ein solches Hilfsmittel (für die Sicherheit meiner Mitarbeiter und mir).
Nur bisher kannte ich nur ein ähnliches Gerät als 110 Volt US – Produkt , was mich bislang vom Kauf abhielt.
Was kann der Ätna ?
Nadeln zerstören.
Und damit die Gefahr einer Nadelstichinjektion aus der Welt schaffen.
Braucht man in der Zahnarztpraxis ein solches Gerät ?
Unbedingt, finde ich.
Zu groß ist die Gefahr, der Verletzung und das daraus resultierende Infektionsrisiko für Arzt und Mitarbeiter. Einem Artikel aus dem Ärzteblatt zufolge reichen die Schätzungen der Häufigkeit dieser Unfälle von einem Unfall pro Mitarbeiter im Gesundheitswesen alle zwei Jahre bis zu einem Unfall pro Tag bei im Krankenhaus operierenden Chirurgen. Geht man von circa 2,5 Millionen Berufstätigen im Gesundheitswesen in Deutschland aus, handelt es sich um jährlich mindestens hunderttausendfach, eventuell sogar millionenfach auftretende Ereignisse. In den USA werden 380 000 NSTV/je Jahr aus Krankenhäusern gemeldet, in denen aber nur 40 Prozent der medizinisch Tätigen arbeiten. Die Häufigkeit der Stiche bei den restlichen 60 Prozent kann nicht einmal geschätzt werden. Nur ein geringer Teil der Stiche wird gemeldet.
Kaum hatte ich das Gerät gekauft, besuchte ich eine Kollegin aus Studientagen.
Ich nahm den Atena mit, um sie nach ihrer Meinung zu fragen.
Und wie der Zufall es wollte, gab es in ihrer Praxis einen Tag zuvor eine Nadelstichverletzung.
Ein Rattenschwanz an Massnahmen war die Folge: Mitarbeiter zur ärztlichen Untersuchung, Patient anrufen und ebenfalls um ärztliche Untersuchung bitten, Kontrolluntersuchung der Mitarbeitern nach entsprechender Wartezeit.
Eins ist klar, selbst wenn es, was wir hoffen wollen, niemals zu einer Infektion kommen wird, so ist doch allein der Aufwand, der nach einer Nadelstichverletzung notwendig wird, so groß, dass selbst ein einmaliger Vorfall die Anschaffung des Gerätes im negativen Sinne überkompensiert.
Das Gerät funktioniert im Übrigen gut. Ich mag es sehr. Es gibt einem Sicherheit. Ein gutes Gefühl.
Es liegt in zwei Varianten vor. Die Deluxe – Variante hat einen zusätzlichen Karpulenwärmer, den ich mir und meinen Patienten habe angedeihen lassen.
Das erwärmte Anästhetikum lässt die Anästhesie schmerzfreier ablaufen.
Ein schöner Zusatzeffekt.
Und was gibt es sonst noch ? Eine Abstimmung über Sinnhaftigkeit und Nutzen des Ätna findet man hier.
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