Moskwa dentistry

von Jörg Schröder

Eines ist klar: der viertägige Moskau-Besuch anlässlich des diesjährigen Quintessenz-Symposiums gehört zu den absoluten Highlights meines Berufslebens.

Die Organisatoren des Events, Quintessenz Russland, allen voran Anna Svir und ihr Team, haben eine perfekte Veranstaltung auf die Beine gestellt.

Volle Vortragsräume, interessierte Zuhörer und ein tolles Rahmenprogramm liessen die 4 Tage für mich zu einem besonderen Erlebnis werden.

Zwei Dinge sind mir besonders im Gedächtnis geblieben: die Praxis, in der mein russischer Kollege Ilya Mer seine endodontischen Behandlungen durchführt und der Wissensdurst der Teilnehmer des Symposiums.

Die Ausstattung des Behandlungszimmers lässt keine Wünsche offen: Dentalmikroskop, Accubeam Adapter mit einer HD-Videokamera, Mitbeobachtermonitor, Schlumbohm Endopilot, P5 Newtron Ultraschallgerät, digitales Röntgen und alle erdenklichen Instrumente und Materialien sind vorhanden.

Behandlungsplatz in Moskau

Die Patienten tragen Schutzbrille, Kopfhaube, Einwegkittel und haben ihre Strassenschuhe unter Kunststoffschutzfolien “versteckt”.  Bis auf die Fussabdeckung durchaus mit unseren Praxen vergleichbar. Der Unterschied ist die Patientenzahl, die Ilya pro Tag behandelt: 4-5! Auch der Praxisinhaber der vorwiegend implantologisch und prothetisch tätig ist, hat täglich nicht mehr Patienten.

Get-Together im Wartebereich

Die entspannten Gesichter nach einem halben Arbeitstag sprechen für sich.

Die Teilnehmer des Endodontie-Symposiums haben mich ebenfalls sehr beeindruckt. Interessiert verfolgten sie die Vorträge und die im Anschluss gestellten, zum Teil durchaus kritischen Fragen, zeugten von einem hohen Wissenstand. Noch 30 Minuten nach dem Vortrag wurden Fragen gestellt. Kein Vergleich zu Kongressen hier bei uns.

Wer immer noch denkt, wir seien der Nabel der  zahnmedizinischen Welt, dem empfehle ich eine Hospitation in einer modernen russischen  Zahnarztpraxis.

Der Enthusiasmus der russischen Kollegen, ihre Herzlichkeit und geradezu überwältigende Gastfreundschaft haben den Abschied nicht leicht gemacht. Und deshalb ist klar: Ich komme wieder.

Ein Gedanke zu „Moskwa dentistry

  1. Pingback: Ein bisschen neidisch « Wurzelspitze

Kommentare sind geschlossen.