Submuköser Abszess 33

Dem Patienten wurde angeraten sich bei uns vor zu stellen. Eine Überweisung hatten wir nicht.
Klinisch zeigte sich ein Zustand nach Inzision eines Abszesses Regio 32-34 mit Pusaustritt. Die Schwellung und die Beschwerden waren, laut Aussage des Patienten zurück gegangen.
Am Zahn 34 imponierte eine multiple Fistelung und im gesamten UK Bereich eine plaque-assoziierte Gingivitis.

Das OPTG zeigt mehrere Osteosyntheseplatten im Unterkiefer links. Diese wurden in Folge einer Unterkieferfrakltur vor 20 Jahren inseriert. Der Patient gibt ein Taubheitsgefühl in der Lippe bis zum Kinn ca. pflauemngroße Ausdehnung im Bereich des N. mentalis seit dem Unfall an. Röntgenbilder und Unterlagen zu dem Unfall waren nicht mehr auffindbar.

Die Sensibilitätsprüfung der Zähne 31-35 erfolgte elektronisch und auf Kälte. Die Ergebnisse waren durchweg negativ.
Die Zähne 32, 33, 35 zeigten erhöhte Sondierungstiefen und einen Lockerungsrad von I-II, 34 von II-III. Vor 2 Jahren wurde eine Osteosyntheseschraube Regio 33 von einem Oralchirurgen entfernt.

Und nun?

DVT – Stellen die Osteosyntheseplatten eine Artefaktgefahr dar, die die apikale Situation unzureichend darstellt?

Oder Probetrepanation?

 

5 Gedanken zu „Submuköser Abszess 33

  1. Hallo Olaf, die parodontale Situation von 34 würde mich zur Zange greifen lassen. Danach abwarten wie sich das Geschehen entwickelt. LG Oli

  2. Wenn ich mich an Christophs Fall richtig erinnere, ist im DVT die räumliche Korrelation zwischen Wurzel und Schraube sehr gut einzuschätzen gewesen. Probetrepanation erscheint mir ein wenig zu invasiv. Ich würde das DVT erstellen.

  3. DVT
    dann entscheiden:
    PAR Therapie, Metallentfernung, Endo(s), Implantate? ZE…MuHy instruieren, denke hier ist mehr im Busch, Osteomyelitis im Hinterkopf behalten…

  4. Ganz klar eine iatrogene Perforation durch die bereits entfernte Osteosyntheseschraube Regio 33. Werden wir in Folge der guten Ergebisse bei GBR mit Membran-Pin-Technik wohl häufiger beobachten können. Hatte im letzten Jahr bereits 2 solcher Falle. Dabei 2 Perforationen bei klein und dem selben Patienten (11 und 21).
    PA als Ursache würde ich zu 99% ausschließen.
    Mir hat mal jemand gesagt:
    „Wenn du in Deutschland ein Galopp hörst, wird es wahrscheinlich ein Pferd sein und kein Zebra!“
    Würde auf jeden Fall eine Trep machen und auf keinen Fall eine Ex. Die erhöhte Zahnbeweglichkeit, bei vermutlich fehlender vestibulärer Lamelle, liefert wenig Anhaltspunkte für den Therapieentscheid.
    Bin gespannt auf das Ergebnis der Trep!
    Beste Grüße!

    • PS: Lieber Olaf, ich hatte dir mal vor geraumer Zeit ein DVT zur Zweitmeinung geschickt. Hast bestimmt viel zu tun – nur falls es noch auf dem Radar sein sollte: Der Befund vom UKL ist jetzt da: bösartiger Tumor :(
      Grüße

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