Kanülenverlängerung

von Mario Schulze

Bei postendodontischen Aufbaufüllungen besteht der Wunsch, das Füllmaterial lufteinschlussfrei auch in die Wurzelkanaleingänge einzubringen. Die von den einzelnen Herstellern angebotenen Mischkanülen sind dafür entweder zu kurz oder/ und zu dick. Die in der Abbildung dargestellte Eigenproduktion löst dieses Problem.

Die Spitze einer grünen Capillary Tip (Ultradent) wird für die bei uns verwendete Mischkanüle vom CoreX- Flow (Dentsply) ca. 8mm eingekürzt und mit Klemmpassung in die Mischkanüle geschoben. Die Friktion reicht, um beim Applizieren des Komposits stabil zu bleiben.

5 Gedanken zu „Kanülenverlängerung

  1. Das geht sogar noch einfacher, wenn man die Mischkanüle mit einer Schere bis zur Spirale einkürzt, dann passt der Lueransatz der Capillary satt auf die Mischkanüle. Da die Mischspirale innen nicht gekürzt wird, bleiben die Anmischeigenschaften unverändert. Nur alle 50 mal löst sich die Verbindung, was dann etwas Dualcomposit kostet. Dafür kann das dünne Teil wenigstens nicht im Zahn verschwinden.
    Das klappt bei mir schon viele Jahre gut; ich hab gerade mal nachgeschaut: in einer mail in endonews von September 2013 hab ich das schon mal beschrieben…

    • Hallo Thomas,
      danke für den Tipp, hab ich natürlich gleich ausprobiert. Funktioniert sehr gut, wobei die Kanülenspitze aufgrund der Länge der gesamten „Apparatur“ nicht so stabil ist. Vor allem wenn die Applikation des Kompositmaterials mesial erfolgt und ein Vorbiegen erforderlich ist.
      VGMario

      • Glücklicherweise kommen Stiftbefestigungen in mesialen Kanälen ja nicht so häufig vor. Vorbiegen hat mich bisher nicht behindert, im Gegenteil. Man könnte ja auch eine herstellerseitig gewinkelte Luer-Kunststoffkanüle wie von verschiedenen pastösen medikamentösen Einlagematerialien verwenden.
        Unser Vorgehen ist so:
        – Zahnarzt füllt mit Capillary (apikal ungekürzt oder 4-5 mm gekürzt) den Kanal für den Stift und bestreicht bei Bedarf die stiftnahe Wand der Kavität, damit dort keine Lücke/Blase entsteht.
        – Tausch Dualcompositspritze gegen vorbereiteten Stift in Klemmpinzette
        – Zahnarzt inseriert Stift, ZFA kürzt gleichzeitig mit Schere Capillary (das reduziert auch im folgenden den notwendigen Stempeldruck und das Risiko des Lösens der Klemmverbindung)
        – Tausch Klemmpinzette gegen Dualcompositspritze
        – Auffüllen der verbliebenen Zugangskavität.

        Herzliche Grüße
        Thomas

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