Kostensteigerung ZE 2012

von Hans – Willi Herrmann

Anbei zwei Links auf die  ich beim “Muffel – Forum”, einer Zahntechnik- Community gestossen bin.

Zum einen ein TV – Beitrag des MDR zum Thema GOZ 2012 und deren prognostizierte Folgen, die Preisentwicklung betreffend, zum anderen eine Gegenüberstellung der Honorare beim Kassenpatienten und beim Privat – Patienten. In Anbetracht der Tatsache, dass ab 2012 der 2,3 fache Satz in fast allen Fällen  die Obergrenze darstellen soll, bedeutet dies, dass jede in dieser Tabelle beim GOZ Satz mit mehr als 2,3 angegebene Honorarposition beim PKV – Patienten schlechter bezahlt wird als beim GKV – Patienten.

Insofern widersprechen sich die Aussagen im TV – Beitrag und die tatsächlichen Zahlen der neuen Gebührenregelung.

Für die Zahntechniker konstatiert der TV – Beitrag im Übrigen deutliche Honorareinbußen  in den letzten Jahren. Gründe hierfür werden nicht genannt, obwohl auf der Hand liegt, dass diese Entwicklung im weiterhin wachsenden Markt des Auslands – Zahnersatzes zu suchen ist.
Auf diese Konsequenzen mir den damit verbundenen Nachteilen für das Zahntechnikhandwerk, die Zahnarztpraxen und vor allem die Patienten haben wir hier an dieser Stelle schon vor fast 3 Jahren (und im Nachfolgenden immer mal wieder unter dem Stichwort “Auslandszahnersatz”)  hingewiesen und bedauerlicherweise ist es genau so gekommen.
Hier trägt die Gesundheitspolitik, unterstützt durch entsprechende Werbemassnahmen der Krankenkassen Früchte.

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Ein Gedanke zu „Kostensteigerung ZE 2012

  1. Auch wenn der Beitrag kürzer ausfällt, als von mir erwartet und vielleicht etwas zu wertungsfrei in eine Richtung ist: das Herausstellen von Tatsachen und die sachliche Argumentation werden den MDR in seiner Meinung nicht umstimmen.

    Nun stellt sich die Frage des “Warums”, denn offensichtlich wollte man der Zahnärzteschaft hier zum einen den Freifahrtsschein in der Abrechnung verwehren, schiebt aber gleichzeitig der PKV-Spitzenverband-geforderten Öffnungsklausel den Riegel vor- Entscheidung vertagt.

    Wenn ich mir aber die Arbeit unserer Interessenvertreter in den LZÄKn und der BZÄK anschaue, erwarte ich auch nichts anderes beim Erarbeiten einer neuen GOZ- auch das kann man nicht wirklich ändern.

    Wichtig ist aber die Frage nach den Konsequenzen für die eigene Arbeit: die strikte Anwendung der HOZ im Hintergrund zur Kalkulation der “wirtschaftlichen Leistung” muss intensiviert werden, um sich nicht die Preise diktieren zu lassen. Denn wichtig sind optimal versorgte Patienten, keine glücklichen Kostenerstatter. Dies muss aber erst mal in die Köpfe der Zahnärzte hinein, damit die Lebenserwartung der GOZ 2012 nicht wieder die der alten erreicht.

    Ich würde für die nächste GOZ im Übrigen einen dualen Weg vorschlagen: Material und ärztliche Leistungen gehören strikt getrennt, denn es ist nicht nachvollziehbar, dass der extravagante Vertriebswege zahnärztlicher Materialien über den antiquierten Depotweg Einfluss auf die Therapie und die Abrechnung selbiger hat. Ich erhoffe mir davon mehr Wettbewerbsdruck auf Hersteller und Vertriebler, die uns die Preise diktieren (natürlich ohne marktschädliche Preisabsprachen). Dies nimmt betriebswirtschaftlichen Druck von den Praxen und verlagert ihn auf die Depots, deren Existenzberechtigung ich anzweifle.

    Einmal von Pontius zu Pilatus, ich hoffe, es bleibt einigermassen verständlich :)

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