von Ronald Wecker
Fragt man im Kollegenkreis welche Zähne endodontisch am einfachsten zu behandeln seien, so wird man in der Regel als Antwort ” Oberkiefer Frontzähne” hören. Eigentlich ein No-Brainer. Oder? Offensichtlich nicht.
Denn gleichzeitig finden sich gerade in dieser Zahngruppe erstaunlich viele resizierte Zähne. Was zum Teil damit zusammen hängen mag, dass diese Zähne für einen endochirurgischen Eingriff gut zugänglich sind. Andererseits muss die vorangegangene Primärbehandlung an diesen “einfachen” Zähnen fehlgeschlagen sein. Zumindest ist dies zu vermuten, da sich die meisten Patienten einem solchen Procedere nicht aus reiner Vergnügungssucht aussetzen werden.
Folgender Behandlungsfall zeigt, dass auch nach einer nicht erfolgreichen chirurgischen Revisionstherapie der Erhalt von stark kompromitierten Zähnen mit den derzeit zur Verfügung stehenden Techniken und Materialien möglich ist.
Zahn 22 wurde vor ca. 6 Jahren aufgrund persistierender Beschwerden resiziert. Klinisch und radiologisch zeigten sich dennoch Zeichen einer chronischen apikalen Parodontitis. Die orthograde Revisionstherapie erfolgte in 2 Sitzungen. Aufgrund der ausgedehnten apikalen Knochenkrypte wurde vor der Obturation mit MTA ein kollagenes Widerlager eingebracht.
Das Röntgen-Recall zeigt bereits nach 7 Monaten eine deutliche Ausheilungtendenz. Beide Zähne sind seit der orthograden Revision klinisch vollkommen beschwerdefrei.
Lieber Ronald, ich ziehe meinen Hut! Sensationell sauber gearbeitet!
Herzliche Grüße auch an Konstantin.
Harald.
Hallo Harald,
ich soll mich im Auftrag der Wecker-Brüder bedanken. ;))
Herzliche Grüße
Jörg
Großes Tennis!
Den Zahn hätten wohl 98% aller Kollegen abgeschrieben…..
Es überrascht mich immer wieder, was möglich ist. Zumindest heilt viel mehr aus als man zu hoffen wagt. Ob solch kompromittierte Zähne langfristig mechanisch bestehen können wird die Zeit zeigen. Die Größe der apikalen Veränderungen sollte einen primär jedoch nicht in jedem Fall abhalten einen Erhaltungsversuch zu unternehmen.