Ultracal, die 2te

von Ronald Wecker

Die  38 jährige Patientin stellte sich im Oktober letzten Jahres (2008) in unserer Praxis zur Routineuntersuchung vor.
Ohne Beschwerden, jedoch mit einem Missempfinden “unten links am Zahnfleisch”. Am Zahn 36 war die Gingiva buccal in Bereich der Furkation etwas dicker. Taschentiefen rund um den Zahn waren normal im Bereich von 2 – 3,5 mm. Nur buccal an der Furkation waren 12 mm zu messen. Sensibilitätstest mit Kältespray verlief negativ. Lockerungsgrad 0, Perkussion negativ.

Röntgenologisch imponierte eine Aufhellung zwischen den Wurzeln. Das interradikuläre Septum war nicht mehr zu erkennen – was mit der TT-Messung konform ging.
Die Patientin und ich entschieden uns für einen Erhaltungsversuch.
Der Zahn wurde trepaniert, die Wurzelkanäle dargestellt und aufbereitet. Spülung erfolgte nach unserem Standard-Protokoll mit CHX, EDTA, NaOCL und Alkohol, jeweils mit US-Aktivierung. Als medikamentöse Einlage wurde Ultracal XS von Ultradent verwendet. Die Trepanationsöffnung wurde verschlossen mit Cavit (ESPE 3M).
Nach einer Woche wurde der Zahn nochmals geöffnet, und dem Spülprotokoll unterzogen. Das Missempfinden war zwischenzeitlich verschwunden, die Patientin war beschwerdefrei.
Med wieder mit Ultracal XS , Verschluss diesmal mit Cavit und GIZ, da die Med diesmal mehrere Wochen liegen sollte.

Mitte Januar 2009 stellte sich die Patientin abermals vor.
Bisher keine Schmerzen oder Missempfinden.
Die Sondierung der Taschentiefen zeigte jedoch den Rückgang der Tasche an der Furkation buccal von 12 mm auf 3 mm.

Wegen des Rückgangs der Sondierungstiefe und einer röntgenologisch erkennbaren Ausheilungstendenz entschied ich mich zur Wurzelfüllung.
Diese wurde in vertikaler Kompaktioon durchgeführt, die Kanäle koronal und die Kavität anschließend adhäsiv verschlossen.

Wiedervorstellung in 3 Monaten, sollte die Heilung weiter voranschreiten wird der Zahn überkront.

Ultracal war hier sicher nicht der entscheidende Punkt, die Ausheilung betreffend, auch ein anderes Präparat hätte hier gute Dienste geleistet. Aber die Applikationsmöglichkeit über  die Kanüle bis an die Wurzelspitze erleichterte das Einbringen deutlich.

Ausgangszustand

Ausgangszustand

nach 2 Monaten Calciumhydroxid

nach 2 Monaten Calciumhydroxid

Masterpoint

Masterpoint

Wurzelfüllung

Wurzelfüllung