Das „Recall-Tag“-Experiment (II)

Über meine Gedanken, die Sinnhaftigkeit und im Falle meiner Praxis die Notwendigkeit eines konsequenten Recalls betreffend, habe ich hier nachgedacht.

Und bin zu folgender Entscheidung gelangt:
Wir werden alle Recalls eines bestimmtem Zeitraumes an einem einzigen Tag (bzw. Vormittag) im Monat, konkret bei uns ein Freitag vormittag von 8- 12 Uhr, zusammenfassen.

Vorausgegangen war eine betriebswirtschaftliche Analyse.
Mit einer, nein mit zwei fetten Überraschungen.

Ad 1:
Der Recall mit allen seinen in Rechnung zu bringenden Leistungen bringt 55 Euro beim GOZ – Patienten. Und beim scheinbar defizitär entlohnenden BEMA – Patienten? Rund 52 Euro.

Wo ist er hin, der vielleicht ehemals vorhandende, offensichtlich längst dahingeschmolzene, aber nachwievor von den Medien kolportierte und in den Köpfen der Politik und bundesdeutschen Öffentlichkeit im Gedächtnis unauslöschlich verankerte, scheinbar so enorme Vorteil eines PKV-Patienten gegenüber seinem armen Kassen- Analogon.

Ad 2:
Es sollte möglich sein, bei entsprechender Organisation der Behandlungsabläufe, den Recall-Tag betriebswirtschafltich rentabel zu gestalten. Was zu beweisen wäre…

Ermutigt hierzu haben mich die durchweg positiven Erfahrungen, die wir im Rahmen der Einführung unseres UDB-Tages gemacht haben. UDB steht für Untersuchung, Diagnose, Beratung und seit ein paar Jahren nun schon ist hierfür der Mittwoch bei uns reserviert. An diesem Tag wird nicht endodontisch behandelt. Sondern es werden ausschließlich neue Patientenfälle angenommen. Die Beschränkung auf diese eine Tätigkeit hat die Effizienz unseres Arbeitens an diesem Tag definitiv erhöht und zudem die eigentliche endodontische Behandlung an den anderen Tagen ruhiger, strukturierter und damit ebenfalls noch effizienter werden lassen. Ausserdem zeigt sich am Ende eines UDB- Tages, ob man auch diese scheinbar defizitäre Verrichtung in ein finanziell akzeptables Konstrukt überführen kann. In anderen Worten , auf den Punkt gebracht, UDB soll, muss und kann sich lohnen.

Und genau dies möchte ich auch mit dem Recall-Tag beweisen.

Die Idee, 3 Behandlungszimmer, 3 Patienten pro 15 Minuten.

Nächste Woche werde ich berichten, wie es uns ergangen ist…

Ein Gedanke zu „Das „Recall-Tag“-Experiment (II)

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