Das Ergebnis nach endodontischen Therapien ist für mich ein sehr spannendes Thema. Shimon Friedmann hatte mich erstmals mit diesem Thema in einem Vortrag aufmerksam gemacht. Damals war ich erstaunt, was er als “Healing” im Vortrag zeigte. Das war für mich keine Heilung, wie ich sie sehen wollte.
Friedmann ist Autor der Torontostudie.
Ich sage bewusst sehen wollte.
Immer häufiger beobachte ich Fälle, wenn ich auf meine mehr langjährige endodontische Tätigkeit zurück schaue, die ähnlich gelagert sind. Deshalb möchte ich diese vorstellen.
Deren Outcome kann unterschiedlich interpretiert werden.
Gerne kann dazu die Kommentarfunktion genutzt werden.
Der heutige Fall hat zwar noch “etwas Zeit” zur endgültigen Beurteilung, wenn wir uns auf die Wissenschaftliche Stellungnahme des Endodontie-Beirates der DGZ “Good clinical practice: Die Wurzelkanalbehandlung” beziehen.
Im 3 Jahresrecall sehen wir eine stagnierende Heilungstendenz zum 1 Jahresrecall, nachdem es anfänglich einen guten Heilungsverlauf gab.
Der Zahn ist völlig symptomlos.
Zähne mit derartigen Verläufen behalten wir weiter im Recall und kontrollieren dies 2 jährig weiter. Bei auftretenden Symptomen instruieren wir den Patienten vorher einen Termin bei uns auszumachen.
Kurze Informationen zu dem Fall. Die Patientin mittleren Alters hatte die Empfehlung zur WSR 35, 36. Zur Zweitmeinung kam sie zu uns. Die Zähne waren latent symptomatisch und 35 reagierte auf vertikale Perkussion und verursachten Aufbissbeschwerden. Die Lockerungsrade waren 0. Die Sondierungstiefen waren nicht erhöht.
Der Substanzverlust im Im koronalen Wurzeldrittel mesial ist erheblich und wurde von uns als erhöhte Infrakturgefahr eingestuft. Patency konnte integriert werden und es ließ sich alles WF Material entfernen. Die apikalen Aufbereitungsgrößen am Zahn 36 mesial waren #40.06. Die Desinfektion und Spülung erfolgte mit NaOCl 5% und EDTA 17% und unter Einsatz der SAF.
Unsere Entscheidung mit der Patientin – aggressives Abwarten.
Wir sehen Sie/Ihr den Fall?









Scar Tissue Healing, vielleicht. Ich bin sicher, wir müssen unsere Vorstellung von Heilung überdenken. Zum einen, weil das DVT mittlerweile eine Qualität erreicht hat, die uns zeigen wird, dass Heilung länger dauert, als es zum Beispiel die ESE definiert. Zudem ist eine narbige Ausheilung möglich. Und wenn eine Restaufhellung verbleibt, die nicht größer wird, der Zahn beschwerdefrei ist, warum etwas tun? Ausser Aufklären. LGJ