Hier ist guter Rat teuer (4)

Die Vorgeschichte des Falles findet sich hier und hier und hier.

Am Ende der 2.endodontischen Behandlungssitzung (01.12.2020) erfolgte die Applikation der medikamentösen Langezeiteinlage (Metapex, Meta Biomed).

Danach warte ich in der Regel 12 -16 Wochen ab. Dies erscheint mir als die kürzeste Zeitspanne, in der sich eine Verbesserung zum Positiven hin im konventionellen Röntgenbild, sprich Zahnfilm, eindeutig diagnostizieren lässt. Die Applikation des Calciumhydroxid überprüfe ich im Röntgenbild. Im vorliegenden Fall war ich sehr bemüht, nicht versehentlich zu viel Calciumhydroxid zu überpressen, angesichts des grossen Knochendefektes und vor allem der Tatsache, dass auf Grund der vorangegangenen Wurzelspitzenresektionen nach vestibulär hin kein Knochen mehr vorhanden ist und eine Überpressung ins Weichgewebe hinein zu Gingivanekrosen führen könnte.

Das Resultat war dann prompt eine inhomogene Füllung. Ärgerlich.

Fast forward.
16 Wochen später.

Kontrolle der apikalen Situation am 19.04.2021

Die Wiedereinbestellung der Patientin erfolgte zur Kontrolle der apikalen Situation. Gegenüber der Ausgangssituation zeigt sich das röntgenologische Erscheinungsbild verbessert an beiden Zähnen, jedoch nicht so eindeutig, dass eine Fehlinterpretation auf Grund der unterschiedlichen Projektionswinkel der Aufnahmen ausgeschlossen werden konnte.

Aus diesem Grund wurde in der nächsten Sitzung am 20.05.2021 erneut ausgiebig schall – und laseraktiviert gespült und die Metapex-Einlage erneuert.

Weitere knapp 16 Wochen später.
Die erneute Wiedervorstellung fand Anfang September 2021 statt. Eine eindeutige beginnende Knochenregeneration war nun festzustellen. Daher wurde am 07.09.2021 (Applikation von MTA als apikale Barriere) und am 09.09.2021 (Wurzelkanalfüllung mit Guttapercha und Sealer) die endodontische Behandlung abgeschlossen.

Kontrolle medikamentöse Einlage am 20.05.2021
Kontrolle MTA am 07.09.2021
WF – Kontrolle 09.09.2021

Das Erfreuliche – an beiden Zähnen hatte sich apikal ein knöcherner Verschluss des Periapex gebildet. Eine Applikation des MTA ohne Gefahr des Überpressens war somit leicht durchzuführen. Worauf die Knochenneubildung ausgerechnet in diesem Bereich zurückzuführen ist, bleibt letztendlich ungeklärt, aber man hätte doch bei der bestehenden Ausgangssituation eher ein langsames Wachstum von den Rändern des Defekts zum Zahn hin vermuten dürfen. So ist es aber natürlich noch viel besser und macht Mut für die weitere Entwicklung.

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