Prämolaren sind (nicht) einfach. (2)

von Jörg Schröder

Manchmal ist es beinahe schon unheimlich, wenn sich nach einer Falldarstellung wenige Tage später zum gleichen Thema ein weiterer Fall hinzugesellt.

Dieser 34 liess bereits im 2D-Bild ein nicht aufbereitetes linguales Kanalsystem vermuten. Warum lingual? Weil dort die Aufgabelung mitunter sehr rechtwinkelig erfolgt und ein versehentliches Hineingleiten eher unwahrscheinlich ist.

Die grazile Form des 34 und der Umstand, dass es sich auch noch um einen Brückenpfeiler handelt, machte die Behandlung aufgrund der kleinen Zugangsöffnung etwas delikat.

Hinzu kam ein im bukkalen Kanalsystem sehr weit nach apikal reichender Glasfaserstift, den es zuvor zu entfernen gab.

Nach Entfernung der Obturationsmaterialien konnte der linguale Abzweig visualisiert und initial aufbereitet werden. Aufgrund einer deutlichen klinischen Sympotmatik erfolgte die Behandlung zweizeitig.

Da nach der alio loco erfolgten Erstbehandlung in B keine apikale Konstruktion mehr vorhanden war, sollte B nach Anlegen eines kollagenen Widerlagers mit MTA obstruiert werden. Daher musste zuvor das linguale Kanalsystem obturiert werden, um ein versehentliches Verbringen von MTA in L zu verhindern.

Die Obturation von L erfolgte mit Guttapercha und BC Sealer. Nachfolgend konnte B in oben beschriebener Weise gefüllt werden.

Nun hoffe ich auf ein erfolgreiches Recall.

4 Gedanken zu „Prämolaren sind (nicht) einfach. (2)

Kommentar verfassenAntwort abbrechen