Kennen Sie die Coneheads ?

von Hans – Willi Herrmann

Vermutlich erinnert sich heute noch kaum jemand an Dan Aykroyd, einen der Hauptdarsteller der 80er Jahre Kultfilme „Blues Brothers“, Ghostbusters“ und „Die Glücksritter“. Aykroyd spielte auch eine tragende Rolle in der Filmkomödie „Die Coneheads“, in der er als mit seiner Familie auf der Erde gestrandeter Ausserirdischer mit namensgebend monströs kegelförmigen Kopf herumlief.

Und genau daran muss ich zuweilen denken, wenn ich das Dentafix-Kissen am Patienten angelegt in Funktion sehe.

Aber der Reihe nach.
Das Dentafix-Kissen war eine Empfehlung der Kollegin Isa Helbig, für die ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte. Geäußert gegenüber meiner endodontischen Erstassistenz, anlässlich unseres Praxisrundgangs im Rahmen des diesjährigen 2. „Weck, Worscht, Woi“ Endodontie Intensivseminars, dass im April diesen Jahres  stattfand.

Wir verwenden seit vielen Jahren ein Tempur – Kissen zur optimalen Langzeitlagerung des Patientenkopfes im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung. In Kombination mit Tempurauflagen bzw. Tempur- Sitzflächen unserer Behandlungseinheiten ergibt sich so eine Lagerung, die von den Patienten immer wieder hinsichtlich ihres Komforts gelobt wird.

So gesehen gibt es eigentlich keinen Grund, von diesem Prozedere abzuweichen, zumal wir vor etlichen Jahren schon besagtes Dentafix-Kissen zum Testen in der Praxis hatten und damals zu dem Ergebnis kamen, dass es gegenüber der bestehenden Tempur-Lösung keine Vorteile bot. Es liess sich auf unseren damaligen Behandlungsstühlen von Siemens und Ultradent nur schwierig positionieren. Die eine Kopfstütze war eher breit und flach, dass es dem Kissen an seitlicher Fixation fehlte, die andere so zierlich, dass dem Kissen nicht genügend basale Abstützung geboten wurde.
Heute arbeiten wir mit Morita Soaric-Behandlungseinheiten. Und diese ermöglichen es, das Kissen adäquat zu positionieren, so dass sich eine stabile Positionierung des Dentafix-Kissen ergibt.

Screenshot 2017-08-08 19.46.33Das Funktionsprinzip der Kissens ist aus der Krankenhaus OP – Bereich bekannt. Der Patient wird vor der Operation wird in optimale Position gebracht, anschließend wird dem bis dato weichen, leicht formbaren Kissen mittels der Luftabsaugung des Speichelsauger der Behandlungseinheit die Luft entzogen.  Der entstehende Unterdruck lässt das Kissen fest werden, der Patient ist in der festgelegten Position stabilisiert, ohne dass diese Positionierung in irgendeiner Art und Weise kurz oder längerfristig unangenehm wäre.

Nach kurzer Eingewöhnung gelingt die Positionierung im kongenialen Zusammenspiel von Behandler und Assistenz schnell und unkompliziert. Als sinnvoll hat sich erwiesen, zunächst die Positionierung des Patienten im Behandlungsstuhl für die jeweilige Behandlung in der notwendigen horizontalen Endposition vorzunehmen, bevor man diese, vom Patienten für angenehm befundete Stellung fixiert.

Zumeist wird das Kissen im Halsbereich im Sinne einer Nackenrolle eingeschlagen, um so, gedoppelt, dort für deine optimale Abstützung im Genickbereich zu sorgen. Und auch wenn die etwas ausladenden Ecken des Kissens die Behandlung nicht stören, so hat es sich als sinnvoll erwiesen, diese bei der Unterdruckerzeugung zum Hals des Patienten hin zu schieben. Eine noch stabilere Lagerung des Patientenkopfes bei gleichzeitig größerem Bewegungungsspielraum des Behandlers lässt sich so ohne großen Mehraufwand erzielen. Presst man hierbei noch die Oberseite der Ecken nach unten, lässt sich auch ein im Verlauf der Wurzelkanalbehandlung benötigtes Röntgenschutzschild optimal platzieren.

Die Assistenz befestigt nun den Anschluss des Speichelsaugers mit dem Ventil des Kissen. Innerhalb von ca. 3 Sekunden ist dem Kissen die Luft entzogen, die festgelegte Position nach Schliessen des Ventils somit manifestiert. Was hier kompliziert klingen mag, ist nach mehrmaligem Durchführen, demnach schon innerhalb des ersten Arbeitstages, in Fleisch und Blut übergegangene Routine geworden. Anfangsschwierigkeiten gibt es also keine, dafür aber die immer wieder positiv geäußerte Rückmeldung der Patienten über eine angenehme Lagerung über die gesamte Zeitdauer der durchgeführten Behandlungen.

Wie sieht es mit eventuellen Nachteilen aus ?

Hier wären zunächst die besagten ästhetischen Defizite, besagter Coneheads- Imitation zu nennen, weiterhin der Umstand, dass dieses Kissen das Design unserer Morita Soaric-Behandlungseinheiten nachteilig verändert.

Sie merken schon, es gibt eigentlich keine nennenswerte Nachteile, wenn man davon absieht, dass ihre in der Patientenbehandlung arbeitenden Assistenzen, denken sie an den Prophylaxebereich, für deren Behandlungssitzungen ebenfalls ein solches Kissen sich wünschen.

Mit Beidem, finde ich, kann man gut leben. Von daher gibt es von meiner Seite her die uneingeschränkte Empfehlung, das Kissen vielleicht einmal selbst auszuprobieren. Sollte ihr Behandlungsstuhl für das Kissen geeignet sein, das gilt es herauszufinden, werden sie das Dentafix-Kissen schon schnell nicht mehr hergeben wollen.

Disclaimer
Ein Testexemplar des Dentafix-Kissen wurde uns für die Dauer des Praxistestes kostenlos zur Verfügung gestellt.

Es besteht beim Autor kein Interessenskonflikt in Form von eigenen finanziellen Interessen oder finanziellen Interessen Dritter, die von einer positiven Berichterstattung profitieren oder eine negative Darstellung behindern.

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