von Donald Becker
Hier ein weiteres Prämolaren – Update aus der 5 Prämolaren– Reihe, das wieder einmal die Vorteile von DVT und Wave One Gold (in Kombination mit der VDW R25) aufzeigt. Die in diesem Zahn 44 vorliegende Anatomie sah zunächst nach einer Vertucci- Klassifikation 3 (1-2-1), später dann nach einer Vertucci- Klassifikation 7 (1-2-1-2) aus. Beide Varianten haben im vorliegenden Fall gemeinsam, daß einem-im Rahmen der WF- Revision von koronal in die Wurzel hineinblickend- der Eindruck eines einzelnen Kanals vermittelt wird. Die interne Abzweigung war hier so weit ins mittlere Kanaldrittel hinein verlagert, dass diese selbst mit dem Dentalmikroskop nicht zu sehen war.
Es sei denn man weiss von ihrer Existenz und sucht – unter gezielter Gestaltung der primären und sekundären Zugangskavität -aktiv danach. Und genau dieses Wissen vermittelte das zur Diagnostik durchgeführte DVT.
Die Erschließung des lingualen Kanals wurde mittels einer vorgebogenen Wave One Gold 20, ähnlich wie in jenem Fall im Video zu sehen, durchgeführt.
Was früher ein zeitaufwändiges und obendrein hochgradig techniksensitives Procedere war, ist heute – dank Wave One Gold – ein Kinderspiel.
Das orthograde WF- Röntgenbild verschleiert das Ausmaß des Kanalkomplexität. Die mesialexzentrische Aufnahme vermittelt einen besseren Einblick in die tatsächlich vorliegende Anatomie.
Der Fall ist wirklich gut gelöst! Gratulation.
Zeigt er dich eindrucksvoll, den Stellenwert des DVT und der gründlichen Diagnostik!
Hätte es in diesem Fall aber nicht ebenso konsequent der Aufarbeitung weiterer Unzulänglichkeiten der Zahnversorgung bedurft?
Ich meine hier die deutliche Stufe am Kronenrand. Sie läßt vermuten, dass Verbesserungspotential durch einen dichteren Aufbau und besseren Randschluß vorhanden ist. Nach einigen negativen Erfahrungen strebe ich inzwischen die Entferung der suboptimalen Versorgungen im Rahmen der präendodontischen Klärung an, da sowohl Patient als auch Überweiser nach scheinbar erfolgreicher Endo-Therapie die postendodontische Neuversorgung manchmal aus dem Focus verlieren.
Natürlich könnte in diesem speziellen Fall einiges gegen dieses Vorgehen sprechen. Aber wir könnten es zumindest diskutieren, da die Langzeitprognose sicher auch von der Qualität der Prothetik abhängt und um düsen endodontisch exzellent gelösten Gall wäre es doch schade!