Spanish Holiday (2)

von Ostidald Wucker

Letzte Woche haben wir berichtet, wie es in diesem Fall begann.
Für mich, als Behandler war diese Situationen unangenehm. Trotz aller Mühe kein Behandlungserfolg.

Als erstes gab mir der Patient mit vorwurfsvollen Blicken die Rechnung des spanischen Kollegen.

190,23 €.
Notfallbehandlung.

Schmerz Zahn 46 (!)  – nicht 47.

Der Patient schilderte mir gerade seine Erlebnisse beim Kollegen in Spanien. Unmengen an Eiter hat dieser ausgespült. Drei mal.
Ich unterbrach ihn und sagte, daß mich das überrascht.

Der Zahn 46 war zufälligerweise bei der Behandlung von 47 auf einer „mißglückten Messaufnahme“ zu erkennen. Es waren keine Veränderungen röntgenologisch sichtbar und die neue Krone mit dem bei uns wurzelbehandeltem Zahn ist intakt.
Der spanische Kolleg hat richtig diagnostiziert, daß es nicht der von uns zuletzt behandelte 47 war. Dieser war vollkommen symptomlos. Im aktuellen Röntgenbild konnte man Veränderungen apikal und im Bereich der Bifurcation erkennen.

aktuelles Röntgenbild

aktuelles Röntgenbild

46 war provisorisch mit Cavit verschlossen. Dieser Verschluss war undicht. (1) Auf Grund der kurzfristig freigemachten Behandlungszeit konnten wir die Behandlung von 46 beginnen.

Nach Entfernung des Cavits aus der Kroneneröffnung (2) zeigten sich ein Zugang zur mesialen Wurzel und ein Zugang zur distalen Wurzel. Das Pulpadach konnte auf Grund der zu kleinen Zugangseröffnung nicht komplett entfernt werden und die Kanaleingänge waren nicht vollständig dargestellt (3). Nach Erweiterung der Zugangskavität und Darstellung der Kanaleingänge und initialer Erschließung und Aufbereitung des Kanalsystems erfolgte eine Kalziumhydroxideinlage. Distobuccal in Höhe der Kanaleingänge zeigte sich eine 3-4 mm große kugelförmige Kavität, welche ein Resorptionsgeschehen vermuten lässt (4, 5).
Der Zahn wurde danach mit Komposit verschlossen und ein Behandlungstermin vereinbart. Demnächst mehr.

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