Prosecco, Prosciutto … Protrain – viel Gutes kommt aus Italien

von Klaus Lauterbach

Ob das Essen, der gute Wein oder tolle Klamotten, gerne haben wir Dinge italienischer Herkunft. Kürzlich habe ich nun auch im Endodontiebereich eine Entdeckung aus dem Stiefelland gemacht: „Protrain“

Protrain wurde entwickelt um die Wurzelkanalbehandlung eines Zahnes, mit möglichst allen Behandlungsschritten zu simulieren, trainieren oder demonstrieren.

Man spannt einen Zahn im Protrain ein, trepaniert diesen, ermittelt endometrisch die Arbeitslänge, bereitet die Wurzelkanäle auf, obturiert die Kanäle und macht zu allen Arbeitsschritten seine Röntgenbilder.

Will man also mal neue Feilensysteme, Behandlungstechniken oder Endometriegeräte testen, muss man in Zukunft nur noch das Protrain aus der Schublade holen.

Bestens geeignet ist das Protrain natürlich für Workshops. Am letzten Wochenende, bei einem Workshop in Zürich, waren die Teilnehmer sehr begeistert von dieser Möglichkeit  ihre mitgebrachten, extrahierten Zähne zu behandeln. Gerade rechtzeitig vor der Abfahrt in die Schweiz kam die Lieferung mit den Protrain-Kits an.  Nach einem kurzen Test, ob wirklich alles wie beschrieben funktioniert, wurden die Teile am nächsten Tag im Kurs sofort benutzt.

Die mühsame Herstellung von Übungsmodellen aus Gips, Alginat oder ähnlichem ist somit nicht mehr nötig.

Wie funktioniert das Protrain nun:

Der Zahn wird in einer Halterung eingeklemmt. Es sind je nach Zahngrösse drei Halter verfügbar. Auch Frontzähne können stabil befestigt werden. Innerhalb des Protrain befindet sich ein kleiner Behälter der mit einem Elektro-Kontaktgel gefüllt wird (Gel ist im Kit enthalten).

Die Halterung mit Zahn wird nun auf das Protrain geschraubt und die Wurzel hängt danach im Kontaktgelbehälter. Seitlich am Boden des Protrain wird eine kleine Metallstange eingesteckt die bis in den Gelbehälter reicht. Auf diesen Metallnippel kann man sein Endometriegerät stecken und mit einer Feile im Zahn eine perfekte endometrische Längenbestimmung durchführen. Eine Skala zum Einstellen der Arbeitslänge an der Feile ist ebenfalls vorhanden.

„Bukkal“ bzw. „mesial“ am Protrain sind Vertiefungen angebracht in die alle gängigen Röntgensensoren oder Röntgenfilme gut hineinpassen. Man kann also, aus didaktischen Gründen, sogar eine Röntgenaufnahme von mesial machen.

Angenehmer Weise halten sich die Kosten mit 65,80 € + Mwst. für ein Protrain-Kit in Grenzen. Man kann es von der Firma Simit-Dental aus Italien beziehen. Je nach Bestellmenge kann man den Preis auch verhandeln, wir sind ja schließlich in Italien 

Als Weihnachtsgeschenk für die Ehefrau wäre das Protrain sicherlich kein Hit, aber für den Endodontologen könnte es sehr hilfreich sein!

 

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