von Hans – Willi Herrmann
Ich bin extrem irritiert.
Gerade eben habe ich das hier im Netz gefunden.
Einziger Trost: Die beiden Zahnarztpraxen in Berlin, die ich kenne, sterilisieren schon immer ihre Wurzelkanalinstrumente, so wie wir alle es an der Universität gelernt haben.
Hier das Zitat:
“Eine Untersuchung aus dem Jahre 2002 hat festgestellt, dass 81% der 129 befragten Berliner Zahnärzte Wurzelkanalinstrumente nach jedem Einsatz am Patienten der Reinigung und Desinfektion zugeführt haben; eine Sterilisation wurde anschließend nicht durchgeführt. Lediglich 10% der befragten Zahnarzte reinigten, desinzierten und sterilisierten die Wurzelkanalinstrumente nach jeder zahnärztlichen Behandlung [73].”
Zitiert aus :
Aus dem Institut für Technische Hygiene
der Medizinischen Fakultät Charite – Universitätsmedizin Berlin
DISSERTATION
Vorgaben zur manuellen Aufbereitung von
Wurzelkanalinstrumenten
zur Erlangung des akademischen Grades
Doctor medicinae dentariae (Dr. med. dent.)
vorgelegt der Medizinischen Fakultat
Charite – Universitatsmedizin Berlin
von
Min-Jung Oh
aus Taegu
10% ??????????????
Das kann man gar nicht glauben……
Und wie erfolgt die Desinfektion? Mit klarem Leitungswasser?
Hier in Spanien würde ich das wirklich glauben wollen, aber mir ist noch KEINE Zahnarztpraxis in Deutschland über den Weg gelaufen, die ihre Instrumente, egal welcher Art, nicht sachgrecht aufbereitet.
Komisch…Komisch
Das eigentlich Beunruhigende ist für mich, daß es kein standardisiertes Aufbereitungsprotokoll mit z. B. Temperatur- und Zeitangaben für das Ultraschallbad von den Herstellern gibt. Zudem ist auf den meisten Homepages der Hersteller keine Vorgaben gemäß MPG zu finden sind. Zur Aufbereitung von Endoinstrumenten läßt sich im Internet bis auf o. g. Dissertation kaum etwas finden.
Einzig bei VDW und Komet bin ich hinsichtlich der Aufbereitung fündig geworden. Vielleicht hilft es weiter…