von Bonald Decker
diese Patientin stellte sich erstmals im Sommer 2004 mit Beschwerden an Zahn 36 bei einer Zahnärztin vor. Nach einigen klinischen Untersuchungen und dem Anfertigen einer Röntgenaufnahme wurde der Patientin mitgeteilt, dass der Zahn aufgrund der ausgeprägten apikalen Parodontitis nicht erhaltungsfähig sei. Daher erfolgte die Überweisung zu einem Oralchirurgen mit der Bitte um Entfernung des Zahnes.
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Entgegen des ursprünglichen Therapievorschlages liess die Patientin über 3 Jahre verstreichen, bevor sie sich im Herbst 2007 bei uns vorzustellen. Zu diesem Zeitpunkt imponierte klinisch eine bukkale Fistel; radiologisch musste eine sehr deutliche Progredienz der apikalen Parodontitis diagnostiziert werden.
Obwohl eine deutliche Verschlechterung der Situation seit 2004 offensichtlich war, sahen wir trotzdem eine berechtigte Möglichkeit, den Zahn durch eine Wurzelkanalbehandlung erhalten zu können. Diese wurde in anschliessenden Terminen durchgeführt, bei denen der Zahn chemo-mechanisch gereinigt wurde. Nach einer mehrmonatigen medikamentösen Einlage mit Ca(OH)2 erfolgte anschliessend die Wurzelkanalfüllung und der adhäsive Verschluss der Zugangskavität.
Bereits ein Jahr nach Therapiebeginn zeigte sich bei der Nachkontrolle im Herbst 2008 eine deutliche Heilungstendenz, woraufhin die Patienten einer prothetischen Neuversorgung des Zahnes zustimmte.
Auch bei der weiteren Nachkontrolle 2009 scheint die gewählte Therapie erfolgsversprechend zu sein. Bei absoluter klinischer Beschwerdefreiheit zeigt sich radiologisch (trotz geringfügigem Sealer Puff) eine fast vollständige Remission der apikalen Aufhellung.
Als kleiner “Nebenbefund” (s.h. Pfeil) sieht man besonders in dieser exzentrischen Kontrollaufnahme, dass es während der Präparation des Wurzelkanalsystems zu einer ungewollten Stufenbildung gekommen ist. Durch den Einsatz eines vorgebogenen Nickel-Titan-Instrumentes im manuellen Einsatz gelang es damals, die Stufe soweit zu nivellieren, dass eine weitere maschinelle Präparation der Apikalregion möglich wurde. Aber mehr zu dieser Vorgehensweise in einem späteren Beitrag… ;-)
Jetzt gilt es erst einmal sich über das bisherige Therapieergebnis zu freuen…
Klasse gemacht. Was mir in der letzten Zeit auffällt, ist die Tatsache, dass immer mehr Zähne aufgrund von Malokklusion und Balancekontakten pulpitisch werden. Manchmal klinisch völlig intakt und kariesfrei. Schätze, hier war es ähnlich.
Wie dem auch sei: Sehr, sehr schön.