von Hans – Willi Herrmann
“Wäre schön, muss aber nicht zwingend sein”.
Das war, plakativ verkürzt und mit spezifischen Einschränkungen zu sehen, mein Fazit bezüglich des Jörg und Sohn OP – Stuhles, den wir in der Praxis zum Ausprobieren hatten.
Naja, und wenn das Testgerät dann wieder abgeholt ist und man zurückkehrt zum altbewährten Stuhl, den man seit langer Zeit kennen und schätzen gelernt hat, dann ist erst mal wieder alles so wie früher.
Und es dauert eine Weile.
Bis eine schwierige Behandlung oder eine langandauernde oder eine höchste Präzision erfordernde Behandlung auftaucht.
Wie zum Beispiel die Exkavation und der Füllungsverschluss einer subgingival gelegenen Kronenrandkaries distal eines endständigen Zahnes 46.
Das jahrelange Arbeiten mit dem Dentalmikroskop versetzt einen in die Lage, solche Defekte, absolut indirekt, nur über die Sicht der Operationsfeldes mittels Mundspiegel, sicher und souverän zu handhaben. Gingivektomie mit Elektrotom, Exkavation mittels Winkelstück und oszillierenden Präparationsinstrumenten, Cp – Behandlung, Oberflächenkonditionierung und Füllungslegung – alles unter Sicht an einer ohne Spiegel nicht einsehbaren Stelle.
Kein Problem.
Vorhersagbar handhabbar.
Und eine definierte Auflage der Arbeitsarme mittels Armstützen, die eine Abstützung des Arems nicht nur über die Ellenbogen, sondern über die Auflage des gesamten Unterams gewährleisten, ermöglicht eine Präzision in den Arbeitsbewegungen, wie sie mit den konventionellen Armstützen nicht zu erreichen ist.
Fakt ist, es gibt solche klinischen Situationen, für die solche Armlehnen höchst nützlich sein können. Solange man nicht mit einem solchen Stuhl gearbeitet hat, vermist man nichts. Wenn man mit einem solchen Stuhl gearbeitet hat, langegenug, dann tauchen vereinzelt, aber immer wieder, verschiedene Situationen auf, in denen man einen solchen Stuhl qualitätsverbessernd einsetzen könnte.
Ich wiederhole daher mein Plädoyer bezüglich des Jörg und Sohn OP – Stuhles.
“Ein solcher Stuhl pro Praxis wäre nicht schlecht”.