Und noch eine Geschichte aus dem Endozän

Erster Tag nach dem Urlaub.
Während der morgendlichen Vorbereitung des Behandlungszimmers kommt eine Mitarbeiterin zu mir und sagt: “Das Röntgengerät für Zahnfilme geht nicht. Es lässt sich nicht anschalten. Letzte Woche ging es noch.”

Statt dem ersten Patienten muss der Techniker aus dem Depot kommen. Alle anderen Behandlungszimmer sind belegt. Der Schalter des Gerätes ist defekt oder hat einen Wackelkontakt, wie man laienhaft sagt, denn wenn man an dem Schalter etwas herumdrückt geht das Gerät an, sobald man loslässt geht es aus.
Das heißt Behandlung ohne Röntgen. In der Endodontie nahezu unmöglich.
Einen anderen Schalter kann man nicht ersatzweise einbauen… und kurzschließen geht auch nicht…(Das wären “kommunistische” Lösungen aus dem Beitrittsgebiet gewesen.)

So muss ich dem Patienten sagen, wir können sie nicht behandeln, da wir zur Kontrolle unserer Behandlung (Wurzelfüllung) die entsprechenden Röntgenbilder nicht anfertigen können. Zum Glück ist er schmerzfrei.
Ich erkläre ihm die unschöne Situation. Da erzählt er mir von einem Beitrag aus der Zeitung und fragt, wann machen sie die Praxis zu? …
Das System ist gescheitert, kann man dazu nur sagen. Aber es geht immer weiter, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Lieferzeit für den Schalter…?
Kann Anfang Oktober da sein oder morgen. Das Depot weiß es nicht…

Jetzt sind es 2 Wochen.


Ein Gedanke zu „Und noch eine Geschichte aus dem Endozän

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