Große Empörung bei den Ärztehonoraren

Es ging vor Kurzem durch die Medien. Die zu hohen Ärztehonorare, eine ärztliche Tätigkeit im Impfzentrum betreffend. Stellvertretend hier ein Pressebeitrag, der die Thematik umreisst.

Streit um Ärztehonorare in Corona-Impfzentren in Rheinland-Pfalz


Noch werden die Impfungen gegen Corona erst vorbereitet, schon gibt es Streit darüber. Es geht um das Honorar für die Ärzte dort. Viele scheinen mithelfen zu wollen – und bekommen dafür auch einen ordentlichen Tagessatz.

140 Euro pro Stunde – diese Honorare in den künftigen rheinland-pfälzischen Corona-Impfzentren stoßen auf Kritik. Sie seien zu hoch, sagten mehrere Ärzte dem SWR. Die Honorarhöhe hatte das Land Rheinland-Pfalz mit der Kassenärztlichen Vereinigung ausgehandelt.

Weniger als die Hälfte für Notfallmediziner

Unverhältnismäßig, unanständig, überzogen, das erklärten praktizierende Ärzte dem SWR. Auch der ehemalige Nuklearmediziner in Koblenz, Professor Helmut Wieler, der Mainzer Obdachlosenarzt Gerhard Trabert oder der Arzt und Landrat des Kreises Altenkirchen, Peter Enders, sowie der Landkreistag äußerten sich kritisch. „Unsere Skepsis ist, dass man sich bei den Impfzentren nur einbringt, weil das vielleicht vergütet wird und sonst aber niemand da ist,“ erklärte der Vorsitzende des Landkreistages, Günther Schartz, im SWR. CDU-Fraktionschef Christian Baldauf warf der Landesregierung vor, sie habe sich „über den Tisch ziehen lassen“.

Ärzte, die als Notfallmediziner arbeiteten oder Bereitschaftsdienste übernähmen, bekämen weniger als die Hälfte der 140 Euro, so die Kritiker. Für die Ärzte in den Impfzentren bedeutet das einen Tagessatz von 1.120 Euro für einen Acht-Stunden-Tag. Dafür, dass sie die Menschen vor der Impfung beraten und im Notfall eingreifen. Das ist der Tagessatz, der dann auch für Ärzte im Ruhestand gelten soll, die keine Praxis mehr haben.

Wie es der Zufall so will, ist mir am letzten Arbeitstag vor Weihnachten eine aktuelle Rechnung unseres Dentaldepots in die Hände gefallen. Der Techniker, der unsere Saugmaschine in der Praxis reparierte, stellt einen Stundenlohn von 213 Euro und 73 Cent in Rechnung. Zum Stundenlohn hinzu kommen noch eine Fahrkostenpauschale von 94 Euro, so dass, sofern, wovon ich ausgehe, der Arzt im Impfzentrum eine solche nicht erhält, der Stundenlohn des Technikers, der 3 Stunden bei uns zugegen war, sich de facto auf 245 Euro und 6 Cent erhöht.

2 Gedanken zu „Große Empörung bei den Ärztehonoraren

  1. Das ist in der Tat “unanständig” viel. Was ist das dann für ein Monatseinkommen? Und geimpft wird viele viele Monate.
    Das zahlen wir dann alle über notwendige kräftige Steuererhöhungen zurück!

    • In dem Zusammenhang vielleicht interessant. Das Land Hessen hat gerade (Meldung 15.12.2020) 4 Milliarden Euro mit sogenannten Zinsderivaten verloren. Irgendwer im Finanzministerium (natürlich wusste der Minister nix davon, da bin ich SEHR SEHR sicher) hat solche hochspekulativen Papiere gekauft, in der Hoffnung, das der Zinsstand auf seinem historischen Tief steht und steigen wird. 4 Tausend Millionen Euro. Das muss man sich mal neben dem obligatorischen Heiligabend Kartoffelsalat auf der Zunge zergehen lassen. DAS sind notwendig werdende kräftige Steuererhöhungen. ;-)
      Auf die Frage hin, wieviel 140 Euro pro Stunde ausmachen im Monat an Honorar, ich habs ausgerechnet. 22400 Euro. Das bedeutet ein Arzt kann 1488 Jahre ununterbrochen impfen, bis diese Summe aufgebraucht ist. Das dürfte für die Einwohner Hessens mehr als ausreichen ;-)
      Hat irgendjemand den Aufschrei gehört ? Ist der Minister zurückgetreten ?

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