Ich war heute beim Covid – Test.
Ich war letzte Woche wegen eines Vortrages in Wien. Und hatte letzte Woche Kontakt mit Kollegen aus Österreich und Norditalien. Nach der Rückkehr trockener Husten (war vorher schon leicht da, aber jetzt zusätzlich leichtes Engegefühl in den oberen Bronchien, Halsweh und Frösteln. Kein Schüttelfrost bislang. Kopfweh. Aber subfebrile Temperaturen.
Der Test fand statt in der umfunktionerten Turnhalle der Stadt.
Der Parkplatz davor abgesperrt. Ich bin pünktlich zum Termin und muss nicht warten. Es empfangen mich 5 Personen. Alle in Biohazard- Ausrüstung. Version Fukoshima. Von Kopf bis Fuß, Vollvermummung. Fotos machen nicht erlaubt. Aber es sieht aus wie im Hollywood-Film.
Für den Abstrich bei mir.
Und ich denke.
Und wir Zahnärzte, mit dem ganzen Spraynebel, der bei uns herrscht, sitzen da mit Mund- Nasenschutz, normaler Brille und in Tag für Tag-Arbeitskleidung. Und reden drüber, wie wir unsere Masken recyceln.
Zweierlei Maß, oder ?
Ich habe übrigens bei dem heutigen Telefonat von der KZV erfahren, dass wir keine Maßnahmen ihrerseits erwarten müssen, wenn wir die Praxis einfach zu machen. Sie sehen von allen Sanktionierungen ab, wenn wir unseren Versorgungsauftrag nicht weiter gerecht werden.
Danke.
Keinerlei Unterstützung.
Wundert das irgend jemand? Verwaltung als Selbstzweck und Drangsaliererei aus Passion
Wenigstens kommst Du innerhalb von 2 Tagen zu einem Test. Im Großraum Berlin unvorstellbar.Nur mit dem RTW eingeliefert. Nur Symptome und einen Kontakt mit einem Infizierten? Lächerlich. Empfehlung der Hotline. Die 117116 anrufen. Empfehlung von dort HA aufsuchen oder Lutschpastillen kaufen (ernsthaft, keine Fake).HA: wir haben keine Tests, aber der Urologe im Ort wurde von der KV Brandenburg als Tester angegeben. Anruf dort: 1. ist er selbst in Quarantäne und 2. hat er keine Ahnung von dem was die KV berichtet! Also zurück an die Hotline des Landkreises: nein, sie veranlassen keine Tests, das macht definitiv der HA. Anruf dort: Nein Test haben wir nicht und machen wir nicht. Angeblich solle im XY-Klinikum der Nachbarstadt eine Testung möglich sein. Anruf dort: Nein , Tests werden nicht gemacht, aber es soll angeblich ein benachbartes Krankenhaus ein Zelt aufgestellt haben, in dem getestet wird. Aber nur von 15-18.00 Uhr. Anruf erst ab 9-14 Uhr möglich. Mittlerweile 16.00 Uhr. Egal, Anruf im 2. KKH. Erreiche einen Mitarbeiterin: Ja, Test ist mit der geschilderten Vorgeschichte möglich (ein Wunder!!!), aber man benötige vom HA eine Überweisung. Per Fax. Dann könne man sich morgen zum Testen anstellen!!! Anruf beim HA: Überraschung dort. Aaah, es gibt also einen Weg getestet zu werden. Nun gut, wir schicken die Überweisung hin. Fortsetzung folgt.
Und das soll ein auf eine Pandemie gut vorbereitetes Gesundheitswesen sein? Das ist Chaos und Misorganisation.
Nur Symptome und einen Kontakt mit einem Infizierten? Lächerlich.
Die Ärztin auf dem Gesundheitsamt sagte: Es ist längst davon auszugehen, dass in Österreich die Infektion weit über das erklärte Risikogebiet hinaus vorangeschritten ist und daher ein Test im Hinblick auf Symptomatik und erfolgtes Geschehen erfolgen sollte. Der notwendige Weg über den Hausarzt und dessen Überweisung ist bei uns der gleiche. Nichtdestotrotz hat mir die Amtsärztin, die im Übrigen – fast ist man geneigt zu sagen völlig behördenuntypisch – wohlüberlegt und strukturiert rüberkam, direkt eine Überweisung ausgestellt. Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Stellen im Nachgang klemmt auch bei uns, man muss nachhaken, aber am Ende (+1d) kommt alles in die Gänge und selbst bei den “Erhebern” vor Ort ist man bemüht (es ist Tag 1 der Teststation) , alles bestmöglich auf den Weg zu bringen.
Ich habe im Labor selber angerufen. Unsere Situation geschildert. 3 Stunden später hatten wir 10 Tests. Ich wollte 35.
1 Stunde später wurden sie abgeholt. Sie haben sich entschuldigt, das wir das Ergebnis heute nicht mehr kriegen.
Vielleicht gibt es bei Euch ja auch gut organisierte Labore? Wenn der Test negativ ist blüht und das Spiel noch öfter.
Das Gesundheitsamt hat sich immer noch nicht gemeldet!!!
Heute dann der Test. Ein Zelt 8×4 Meter. Ungeheizt, unbeleuchtet. Temperatur 6 Grad plus, Schatten und ein ordentlicher Wind. Zelt steht so, dass jeder der in den Haupteingang muss, die Warteschlange kreuzt. Und die RTW ebenso. Start sollte 9.00 Uhr sein. Es ging um 9.25 los. Bis dahin frohes Gelächter aus dem Innern. MNS bei der aufrufenden MA. Kein Augenschutz. Überraschung dass wir FFP3 Masken trugen. Ergebnis soll in 2 Tagen kommen. Ich selbstbi gesund. Meine Frau nicht. Habe heute mein Gesundheitsamt kontaktiert. MA erreicht!!!! Soll von einer Ärztin zurückgerufen werden. Das ist jetzt 2 Stunden her. Da läuft einiges falsch. Bundeswehr könnte eins zwei fix entsprechende mobile Testcenter erichten. Beheizt. Beleuchtet. Und an Stellen, die gut erreichbar und infektionstechnisch günstig gelegen sind. Ich bleibe jetzt erst einmal 3 Tage freiwillig der Praxis fern. Mal schauen, wann der Anruf kommt. Und noch etwas: Tests per Anruf zu bekommen ist hier unmöglich. Habe einen Patienten, Professor für Labormedizin, kontaktiert. Keine Chance. Die haben keine Tests! Das ist einfach unterirdisch.
Hallo Ha-Wi, alles Gute für dich.
Wann bekommst du das Ergebnis?
Ich finde momentan unsere Unterstützung durch unsere Standesvertreter unterirdisch.
Nahezu nicht existent.
Erschreckend.
Die dürfen es sowieso nicht entscheiden. Das muss von der Politik oder den Gesundheitsämtern kommen.Letztere haben kein Budget und fürchten die Ansprüche, die erhoben werden, wenn Quarantäne oder Tätigkeitsverbot ausgesprochen wird. Und die Politik: Aussage der Gesundheitssenatorin in Berlin auf die Frage, warum in Berlin entgegen der im Bundesgebiet ausgesprochenen Schliessung der Spielplätze diese in Berlin geöffnet bleiben: “Mit Kindern kann man doch reden”. “Also Fabian, heute prügelst du dich nicht mit Mike, weil wegen Corona.” oder wie darf ich mir das vorstellen? Ich bin bei soviel Ignoranz nur sprachlos. Immerhin hat der Zoo und der Tierpark entgegen der Aussage des Senats (die bleiben offen) aus eigenem Antrieb geschlossen.
Nach Praxisausfall und Kurzarbeit, reduzierter Zuzahlungsmöglichkeiten gezwungenermassen entsprechend sparsamer Patienten dürfen wir möglicherweise ab Mai/ Juni/ Juli? :
– regelmäßig eigene Tests des ganzen Teams als normale Betriesbskosten durchführen?
– die nächsten 2 Jahre FFP3-Masken, Schutzbrillen, Ganzkörperkondome ff selbst “in ausreichendem Umfang” bevorraten und es wird möglicherweise bei künftigen Praxisbegehungen geprüft?
– darüber hinaus nach jedem mehr (oder weniger) verdächtigen Patienten die Aerosol-belasteten Wartezimmer-/ Behandlungsräume, Praxis-/ Gebäude-Flure, Empfang, Röntgenraum, Toilette alle Flächen Grundreinigen?
– für 11 Pfennig GOZ-Punktwert und auf BEMA? Da wären eher 33 Pfennig angebracht!