Fall zum Wochenende Teil 3

Bislang berichtet wurde über diesen Fall hier und hier.

Wie ging´s weiter.

Ich hätte nicht übel Lust gehabt, die Behandlung gar nicht erst anzufangen.
Zur Erinnerung. Die Patientin betrat auf Grund einer Wartezeit von 30 Minuten zutiefst erzürnt das Behandlungszimmer.
Aber CAVE – gerade solche Patienten bergen auch bei Nichtbehandlung ein hohes Konfliktpotential. Eine wohl abgewogene Vorgehensweise ist zwingend erforderlich, zumindest sinnvoll, will man noch mehr Schwierigkeiten im Nachgang vermeiden.

Und in unserem Falle hatte die Patientin ja in der Tat 30 Minuten gewartet, das war Fakt, egal wie man ihren furienhafter Auftritt für sich selbst bewerten möchte.

Ich habe also die endodontische Behandlung, wie für die erste Behandlungssitzung anvisiert, durchgeführt. Es war extrem schwierig, aber ich konnte die Kanäle apikal  erschliessen und Patency herstellen, so dass aus meiner Sicht eine Weiterbehandlung als sinnvoll anzusehen war.

Dies habe ich der Patientin mitgeteilt.
Und sie anschließend an ihre Hauszahnärztin zurücküberwiesen.

“Wir haben die Voraussetzungen geschaffen dafür, dass ihre Hauszahnärztin die Behandlung wie von Ihnen gewohnt, weiter- und zu Ende führen kann.”

DAS allerdings wollte die Patientin aber auch nicht. Resolut antwortete sie : “Ich möchte, das SIE die Behandlung weiterführen!”

“Es tut mir leid, aber ich sehe mich ausserstande, ihre zeitlichen Erwartungen Ihnen garantieren zu können”, erwiderte ich.

Darauf die Patientin kühl:  “Ich denke, wir sollten das Ganze professionell angehen. Ich war verärgert. Und ich habe, das ist mein gutes Recht, meinem Ärger Ausdruck gegeben. Ich betrachte die Angelegenheit damit als erledigt.”

Und – um es vorweg zunehmen, genau so handhabte sie das die weiteren Behandlungstermine. Als hätte es ihren Auftritt nie gegeben.

Nachfolgend 3 Zahnfilme. Vor der Behandlung, nach Applikation CaOH2, nach WF.

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2 Gedanken zu „Fall zum Wochenende Teil 3

  1. Hallo HaWi,
    wunderbar gelöst! Vor allem, in aller Ruhe nach so einem Auftritt die Obliterationen aufzufummeln…
    Das muss man erst mal.
    Dein Calziumhydroxid hat ja einen klasse Röntgenkontrast! Und fließfähig scheint es auch sehr gut zu sein.
    Welches ist das?
    Herzliche Grüße,
    Thomas

  2. Glück gehabt – mit Fall und Patient!

    Wobei das eingepresste Material – ob nun CaOH2 oder WF – in der Furkation sehr gruselig aussieht, fast wie eine Querfraktur ( man sieht auch einen Hauch von Material nach Mesial vom Kanallumen gehen). Auch sieht der 5er so aus als ob der bald mehr Probleme macht, oder? Kann natürlich auch nur am verstärkten Kontrast liegen…

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