Fall für s Wochenende – Extraktion Ja oder Nein ?

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Die Patientin war aufgebracht. Regelrecht wütend.
Sie müsste jetzt mal ihren Ärger los werden. Eine halbe Stunde habe sie bei uns jetzt warten müssen. Was stimmte. So sehr wir auch versuchen, pünktlich (heisst on time, maximal die akademische Viertelstunde ausschöpfend) die Behandlung zu beginnen, es gelingt uns nicht immer. Ich persönlich wäre bereit, auf den Behandler meiner Wahl 30 Minuten zu warten, aber da gehen offensichtlich die Meinungen drastisch auseinander.

Wenn es doch wenigstens ein einfacher Fall wäre, um den es ginge, aber dem war nicht so.

Das Röntgenbild zeigt an Zahn 46 deutliche apikale Aufhellungen, zusätzlich eine interradikuläre Knochendestruktion sowie distal einen ausgeprägten vertikalen Knocheneinbruch. Keine banale Situation, die zumindest idealerweise einen hoch complianten Patienten voraussetzt. Was die Dame ganz offensichtlich nicht zu sein schien. Dabei hatte sie doch noch in der Beratungssitzung zuvor ihren unbedingten Willen zum Zahnerhalt zum Ausdruck gebracht.

Jetzt seid ihr, geschätzte Leser, gefragt:
Wie umgehen mit der Situation und mit der Patientin ?

Bitte fleissig die Kommentarfunktion nutzen.
Ich werde am Dienstag berichten, wie es in der Sache weitergegangen ist.

6 Gedanken zu „Fall für s Wochenende – Extraktion Ja oder Nein ?“

  2. Naja, mit der Ex sind Patient und Behandler wieder im Zeit-Soll und es bleibt sogar noch zusätzlich Zeit für einen Kaffee. ;-)

    aber realistisch betrachtet würde ich mal nachhaken, warum sie so unter Zeitdruck steht und was
    für Anschlusstermine sie noch hat. Vielleicht ist dies auch aus der Rubrik, der maligne Patient.
    LG und ein schönes Wochenende

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  3. Hallo Ha-Wi,
    ich habe mir angewöhnt, mein Missempfinden über Patienten Verhalten sofort anzusprechen. Immer mit der Möglichkeit nicht zu behandeln.
    Ich verzichte lieber auf das Honorar, als mich zwei Stunden für ein Menschen einzusetzen, der es nicht zu schätzen weiß.
    Meistens werden sie sofort handzahm und entschuldigen sich.
    Dann kann man los legen und alles probieren, um solchen Zähnen die Zange zu ersparen.

    Viele Grüße
    Till

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  4. Hallo Ha-Wi,
    wenn Du die Gesamtplanung in der eigenen Hand hättest, wäre 1.) die Erhaltungsprognose 45, 2.) die fragliche Complicance der Patientin und 3.) die fraglicher Wertigkeit für Brückenanker sowohl 46 als auch 45 bedenkend auch eine Implantatversorgung alio loco abzuwägen.
    Nur wenn die Patientin doch noch handzahm würde und bereit wäre, die fragliche PA- (und Endo-)Prognose mitzugehen, sollte der Erhaltungsversuch 46 Deine Zeit wert sein.
    LG, András

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  5. Wie alt ist die Patientin? Besteht generell ein Pa-Problem? Gibt es ein Gesamtkonzept für die weitere Versorgung? Was sagt das DVT? Ich würde hier die eingeschränkte Prognose des 45 als Brückenpfeiler ansprechen. Und klar erwähnen, dass die Prognose des 46 nicht wesentlich besser erscheint. Selbst wenn sie alles tun würde, den Zahn zu erhalten, ich trenne mich von derart agierenden Patienten sehr gerne. Auf die Ferne ist das allerdings nicht einzuschätzen, ob es ein schlechter Tag oder ein maligner Typ war. Heisst nicht, dass es technisch nicht ginge. Aber ich würde nicht wollen.

    Zum Thema warten: Ich finde die 15-20 Minuten akzeptabel. Danach wird es für mich als Patient schwierig. Vorgestern zum Hautscreening. Wartezeit 40 Minuten. Trotz Termin um, Achtung: 16.20 Uhr. Uih. Die sind aber gut getaktet.

    Die ganze (Warte)Zeit hört man den Laser piepsen. Es wird also gearbeitet. Dann, immerhin, die Entschuldigung sofort als ich im Untersuchungszimmer war: Der Laser hatte ein Problem. Überhitzung. Aha, denke ich. Warum piepst der dann so emmisionstypisch? ;) Und als ich das Zimmer verlasse stehen im Gang wenigstens 5 verschieden Laser. Da bleibt kein gutes Gefühl zurück.

    LGJ

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  6. Hallo Ha-Wi,

    eventuell gibt es auch ein Problem durch die Verletzung der biologischen Breite im Rahmen der Füllungstherapie.
    Wahrscheinlich ist die Prognose nicht so schlecht, somal die Furkation nicht durchgängig erscheint (klin. Befund?). Eine schonungslose Aufklärung Prä-Op und ggf. Ablehnung der Behandlungsübernahme könnte nach dem ersten Eindruck als wahrscheinlich gelten.

    Beste Grüße
    Antonio

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