Danke Marcus, Nils, Stephan, danke Andras !

Der „Thermafil“- Kunststoff-Stift ist riesig und drumherum liegt deutlich Guttapercha im Wurzelkanal. 

Hervorragende Voraussetzungen demnach für die Entfernung desselben.

Aber – ganz so banal ist das dann doch nicht. Beim Versuch den Stift mittels Reciproc- Instrument zu entfernen, kann in der Tiefe ein Stück des Kunststoff- Carrier, eingeklemmt im sich verengenden Kanal abreissen und zurückbleiben.

Man wird als zunächst erst mal mehr oder weniger vorsichtig bis unmotiviert sich bemühen, den Stift freizulegen, immer mal wieder versuchen, ihn mit irgendwelchen Pinzetten, Zangen etc. versuchen zu greifen, was allzuoft nicht gelingt. Irgendwann greift man dann zu den maschinellen NiTI – Instrumenten und hofft, das der Stift in toto herauskommt.

Und so macht es einen entscheidenden Unterschied, ob man wahrscheinlich, irgendwann und irgendwie den Thermafil- Stift entfernt bekommt oder man dem Patienten noch vor der Behandlung das beruhigende Gefühl geben kann, diesen Wurzelsitft vorhersagbar und sicher entfernen zu können.

Schön demnach, wenn man auf den Fragremover zurückgreifen kann. Denn dieser macht die Kunststoffstift – Entfernung hier zum sekundenschnellen Kinderspiel. Wir nutzten im konkreten Fall den Prototyp einer Fragremover- Variante. Vom Kollegen Andras Csögor entwickelt, zusammen mit Hilfsmitteln, die das – sagen wir – emotional fordernde Vorbereiten und Einfädeln des Schlingendrahtes deutlich erleichtern. Ihm gilt mein Dank, genau wie den Kollegen Marcus Leineweber, Nils Widera, Stephan Gäbler, den Entwicklern des Fragremover – Originals.

Nachfolgend 2 Röntgenbilder (vorher/nachher) und ein Video, den klinischen Vorgang betreffend. Die Schlinge saß sehr sehr fest um den Stift drum herum, es konnte mit zwei Händen und voller Kraft gezogen werden, was aber auch zwingend notwendig war, um den Fremdkörper entfernen zu können.

 

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8 Gedanken zu „Danke Marcus, Nils, Stephan, danke Andras !

  1. Hallo Ha-Wi, weißt du noch mit welcher Drahtstärke du den Thermafil-Stift herausgezogen hast?
    Ich benutze die 0,1 Stärke und befürchte, daß der Draht das nicht mitgemacht hätte.
    Beste Grüße,
    Markus

    • Hallo Markus,

      den dicksten, denn wir haben. Ich vermute, es war 0.15 mm, aber Nils liest hier mit und ist der kompetente Ansprechpartner diesbezüglich. Ich kann nur an dieser Stelle sagen, dass ich wirklich sehr feste ziehen musste. Die Belastung auf den Draht war sicherlich enorm, aber das Ganze hat funktioniert.

      • Hallo Markus,

        der 0,2 von Tomas Kupec erwähnte Drant ist vom Markt genommen. Es gab aufgrund der extremen Rissfestigkeit zu viel Risikopotential.
        Momentan ist 0.15 die Maximalvariante – und damit geht sehr viel.
        Und wenns nicht reicht : Wie von Tomas beschrieben zwei Drähte und Vorsicht !
        LG Nils

          • Wenn ich mich richtig erinnere konnte man mit dem 0,2mm Draht Zähne extrahieren. ich weis aber nicht ob das wirklich stimmt.

          • Ich habe es selber kaum glauben können, aber Draht war so fest, daß es einem Kollegen gelungen ist, beim Versuch der Stiftentfernung mittels 0,2er Draht das Gewinde und die Gewindehülse des FragRemovers zu zerstören. Also zum Glück Schaden am Gerät und nicht am Patienten. Aber um weiteren Überraschungen vorzubeugen, haben wir nach dieser Episode den 0,2er sofort nicht mehr verkauft.
            LG Nils

  2. Am Anfang gab es auch noch einen Draht in 0,2mm Stärke. Dieser wird heute anscheinend nicht mehr angeboten.

    Wenn man mal mehr Power benötigt und der Platz vorhanden ist, kann man auch mehrere Drähte durch eine Kanüle fädeln. Ich hatte vor kurzem einen Fall bei dem eine R25 Blue auf Höhe von D16 frakturiert ist. Das Instrument ragte zum Glück bis ins Pulpencavum. Ich habe drei 0,2mm Drähte durch eine 1,2mm Absaugkanüle gefädelt und damit das Fragment entfertn. Zweifellos ein Overkill – jedoch war es beim ersten Versuch raus

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