Das mit dem Zahn 27 etwas nicht stimmt, erschliesst sich schon aus den angefertigten zweidimensionalen Röntgenaufnahmen.
Das DVT zeigt dann die ganze bittere Wahrheit. Perforation des Zahnes im Bereich des distalen Pulpakammerbodens zur Seite hin. Die mesialen Wurzeln Zustand nach WSR ohne Retrofüllung, der vorhandene distobukkale Wurzelkanal ist bislang unbearbeitet und weist zudem eine kavernöse Erweiterung im mittleren Kanaldrittel auf.
Die Wurzelkanalbehandlung ist dennoch “business as usual” für uns. Die einzelnen Teilschritte wie folgt:
Orthograde Entfernung der “Wurzelkanalfüllung” im Perforationsbereich
Deckung der Perforation mit Biodentine, interne Überdeckung mit Composite
WF – Revision der gefüllten Kanäle
Erschließung des bislang unbehandelten distobukkalen Wurzelkanals
Wurzelkanalaufbereitung
Medikamentöse Einlagen
Wurzelkanalfüllung
Die Patientin war nach/ist seit der ersten Behandlung schmerzfrei.
Das ist Zahnerhaltung! Chapeau!
Hat sich seit der „Mutter aller Perforationen“ Biodentine zum Standardmaterial für diesen Zweck entwickelt?
Definitiv ! Ich liebe dieses Material für die Deckung von Pulpakammerbodendefekten !
Wobei es in diesem Falle lediglich als Matrix für die nachfolgende Composite- Füllung diente.
Mit welchem Instrument erfolgte die Entfernung der Guttapercha im Bereich der Perforation?
Mit einen Terauchi – Instrument. BTW dem Original – Terauchi – Instrument, nicht die Nachfolgeversion von Kohler. Ich schreibe dies deshalb an dieser Stelle, weil Jörg Schröder (als wir am Kohler-Stand bei der ESE waren) den Hersteller darauf hinwies, das das”neue” Instrument nicht so effizient sich präsentiert wie das Original (welches ich von Hartzell & Sons) seinerzeit gekauft hatte.