Zur Abklärung der Schmerzursache in diesem klinischen Fall wird ein DVT angefertigt . Das DVT zeigt vollkommen unauffällige Befunde, sowohl den Zahn 36 als auch den Zahn 37 betreffend.
Hier ein paar Screenshots der Apikalregion von Zahn 37.
Zahn 37 ist apikal vollkommen unauffällig.
Die mesiale Wurzel von Zahn 37 ist apikal vollkommen unauffällig.
Die distale Wurzel von Zahn 37 ist apikal vollkommen unauffällig.
Mindestens genau so wichtig. Die ausführliche Befragung, die Schmerzsymptomatik betreffend. Sie liefert, wie so oft, entscheidende Hinweise, die wahre Schmerzursache betreffend. „Es passt nicht zusammen“, das ist ein Satz, der sich mit Sicherheit in keiner Metaanalyse endodontischer Literatur jemals finden wird, der aber den Sachverhalt in diesem Falle gut wiedergibt.
Was wären die nächsten sinnvollen Schritte ?
Wer wissen will, wie es weitergeht, nutzt die Kommentar-Funktion für Therapievorschläge.
Die distale Wurzel von 36 würde ich nicht unbedingt als radiologisch völlig unauffällig bezeichnen.
Wenn ich mir denke, dass „etwas nicht zusammen passt“ beginne ich mit einer Art psychologischen Anamnese. Ich weiß, unter Endo-Leuten steht man da auf dünnem Eis. Ich frage die Patient(meist)innen, wie sie schlafen und ob sie irgendwelche Schlaf- oder Beruhigungsmittel nehmen. Wenn das soweit negativ ist frage ich nach Depression und „anderen veränderten Gemütszuständen“. Weiter frage ich nach Stress, großen Veränderungen jedweder Art und ob es einen Trauerfall gab.
Sehr oft ist da was dabei.
Ja, die Patienten haben wirklich Schmerzen. Ich glaube es ihnen. Wenn ich jedoch als Zahnarzt nichts finden kann, worauf ich mit dem Finger zeigen kann und dann reinbohren kann damit es wieder gut wird, bohre ich eben nicht und denke über den Tellerrand hinaus.
Auf diese Weise konnte ich bereits mehrere Patienten einer Schmerztherapie bzw. psychologischen Beratung zuführen. Mit Erfolg.