ESMD-Kongress in Berlin – ein Kurzbericht

von Bernard Bengs

Praxisbedingt konnte ich leider erst ab Freitag Nachmittag, also ab der zweiten Hälfte am diesjährigen ESMD-Kongress teilnehmen. Gerade rechtzeitig zur Live-Demo:

Parallel wurden zwei Behandler gezeigt, Behnam Shakibaie demonstrierte einen Sinuslift am Schweinekiefer-Präparat, während Jörg Schröder im Nachbarraum an einer Patientin eine orthograde Revision an einem bereits resezierten Unterkiefer-Molaren durchführte. Beide Behandlungen konnten im Auditorium in 3D mitverfolgt werden.

Leider kamen durch hektisches Schalten zwischen den Behandlern interessante Details oft zu kurz, man kann auch durchaus den Sinn einer „Live-Op.“ am Schweinekiefer hinterfragen. Ein Vortrag mit kommentierter Video-Einspielung zum Sinus-Lift wäre wohl weniger aufwändig, dafür ergiebiger gewesen und hätte der „echten“ Live-Behandlung der Revision mehr Raum gegeben.

Beeindruckend waren die Präsentationen von Jason Smithson (direkte Composite-Restaurationen) und Paul Gerloczy (Kronen- und Veneerpräparationen), beide zeigten, welch enorme Präzision das Mikroskop in der restaurativen Zahnheilkunde ermöglicht. Das gilt in gleichem Maße für Rino Burkhardt (Parodontologie/Implantologie), dessen Vortrag die Möglichkeiten und Grenzen der Rezessionsdeckung auslotete.

Und der Rest? Leider einige  „Verkaufsvorträge“ zum Thema Cerec oder Laser etc. und viel Enttäuschendes, z.B. ein weit hinter den legendären Präsentationen seines Vaters zurückbleibender, staubtrockener Ergonomie-Vortrag von Richard Hilger.

Hätte Oscar von Stetten nicht zum Schluß noch eine knackige Präsentation zur Dokumentation mit dem OPM gehalten, das Fazit würde recht dürftig ausfallen.

Angesichts der kernigen Kongressgebühren und der sehr dürftigen Teilnehmerzahl muß man nach dieser Veranstaltung  trotz einiger hervorragender Referenten das Konzept seitens der ESMD möglicherweise noch einmal ein wenig nachjustieren, wenn man mehr Erfolg haben will.

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