Gooey

von Bonald Decker

Das Phänomen ist nicht neu und ich habe es schon zahllose Male beobachtet…

trotzdem kann ich es (mir) nicht abschliessend erklären… und daher möchte ich den heutigen Beitrag nutzen, um eine Frage zu stellen.

Worum „genau“ handelt es sich bei dieser auf den Bildern zu sehenden klebrigen (gummibärchenartigen) Masse, die sich von Zeit zu Zeit immer mal wieder in einem Wurzelkanalsystem nach (eigenem) Ersttermin findet.

Ich nenne es „Goo“

Was entsteht hier?

Was hat einen Einfluss darauf?

Wahrscheinlich die Spüllösung(en), oder?

Obgleich unser (Spül-) Protokoll (quasi) immer gleich ist, tritt der Goo jedoch nur unregelmässig auf.

Evtl. entsteht er durch eine Wechselwirkung von medikamentöser Einlage und Spüllösung?  Wobei er schon nach Anwendung unterschiedlicher Med-Einlagen aufgetreten ist…

Spielt der „Trocknungsgrad“ des Kanalsystems vor der Einlage eine Rolle?

Ich weiss es nicht, aber es würde mich interessieren…

wer also kann mir sagen, was dieser „Goo“ ist?

Danke für die Aufklärung…

21 Gedanken zu „Gooey

  1. Kann die Schilderung nur bestätigen, tritt bei mir auch auf, ebenso sporadisch und ohne (für mich) erkennbaren Zusammenhang. Würde mich also der Frage anschliessen, da mich dass auch brenned interessiert.
    MfG
    Michael Jayasinghe

  2. Sind die Kanäle mit Wasserstoffperoxid gegen an- bzw. mikroärobe Bakterien gereinigt worden? Sonst könnte es auch Bakterienfilm sein, die sind überraschend widerstandfähig (und das liesse sich durch mikrobielle Kultur auf der Petrischaele näher bestimmen).

  3. bin der – allerdings unwissenschaftl. meinung – , dass es sich möglicherweise um durch die spüllösung oder medikamentöse einlage verändertes sekret handelt.
    evtl. auch ausgefälltes restprotein??
    histologie ist aber noch keine von mir gemacht worden. . .
    gruss
    Marcus Pittrof

  4. Ich kenne es auch – und weiß es auch nicht.
    Gut, dass es jetzt einen Namen hat.
    Taucht es bei Dir auch nur in den Orifizien auf? Wie sieht Dein Verschluß aus? Könnte es eine „kolloidale“ Bildung des Verschlussmaterials sein?
    Spannend!

  5. Hi Christoph,
    hast du es einmal mit einem anderen CaOH Präparat probiert? Trifft bei mir auch auf, und zwar (wie bei dir auch)bei Ultracal meds und zwar bei denen, die etwas länger „liegen“. Deckt sich das mit deinen Beobachtungen ?
    Ich glaube, das Ultracal „entmischt“ sich, das CaOH wird gepuffert und übrig bleiben nur die „Weichmacher“ die die angenehme Rheologie des Ultracals ausmachen. Die Feuchtigkeit hat mit Sicherheit auch einen Einfluss darauf genauso wie gut „gepackt“ das Ultracal ist.
    Bis morgen
    Gruss
    Christian

  6. Hi Christian!

    Ich habe das „Phänomen“ auch schon bei Meds gesehen, die nicht auf CaOH2-Basis sind… daher scheidet dies für mich als Erklärung aus…
    vielleicht ist es wirklich verändertes sekret oder ausgefällte restproteine??

    in dem gezeigten Fall würde es passen…

    • Ich verwende auch Cavit und denke, dass es eine mögliche Ursache ist.
      Deswegen auch meine Frage, in welchem Kanalabschnitt Du es vorfindest. Bei Cavit als Ursache sollte es eher koronal liegen, bei Sekret auch apikal. Ich glaube beobachtet zu haben, dass es eher am Kavitätenboden bzw. in den Orifizien liegt. Muss ich mal genauer registrieren.
      @ Jörg: Adhäsiv direkt über das Ultracal oder irgendeine Zwischenschicht???

      • Ja ist bei mir auch eher am Kanalboden, gefühlt oft am Übergang zur adhäsiven Aufbaufüllung, manchmal in den Orifizien.
        Beobachte das nochmal genauer.
        Michael

  7. Hallo,
    diese Sache beschäftigt mich auch schon eine Weile, hab mich nicht zu fragen getraut. Ich habe es eher apikal beobachtet und eher farblos.
    Meine Erklärung wäre eine Verdichtung von Chelaten, die nach EDTA- und anschließender CHX- Spülung entstanden (weißliche Mischung) unter Einfluß von Kalziumhydroxid.
    Wer untersucht so etwas?
    Schöne Vorweihnachtszeit und Danke für den Artikel
    Jacqueline

  8. Tritt bei meine Patienten sporadisch auf. Bisher war meine naive Erklärung eine „Verlederung“ durch Ledermix. Ich war davon ausgegangen dass es sich um restliches Pulpengewebe handelt, welches so in einem Stück entfernt wurde. Habe mich mit der Erklärung zufrieden gegeben dass jetzt alles Pulpengewebe in einem Stück entfernt wurde und war überrascht wie viel noch „übrig“ war. Allerdings ist es auch in den Kanaleingängen anzutreffen. Mein Gefühl ist, dass es hauptsächlich nach vollständiger oder fast vollständiger Wurzelkanalaufbereitung auftritt. H2O2 benutze ich nicht im Spülprotokoll. Cavit halte ich als Ursache für unwahrscheinlich. Evtl. durch das Adhäsivsystem der Aufbauflg?. Was sagt denn die Wissenschaft?

    mfG aus Mainz

    Jürgen Wettlauffer

  9. Ich hätte ganz spontan auf Ca(OH)2 getippt, das sieht so ähnlich aus wenn man es mit anderen Substanzen mischt und stehen läßt. Oder eine Proteinausfällung aus Sekret?

  10. Hallo.

    Wie wäre es denn, wenn wir die Fälle sammeln. Zahn, Geschlecht, Spülprotokoll, Med, Verschluss, vitaler Fall, Nekrose, akute Entzündung, intrakanaläre Injektion, etc.
    Dann sollten wir sehen welche Gemeinsamkeiten vorhanden sind.

    Nur so als Idee.

    LG
    Stefan

  11. Ich habe dieses „Ding“ noch nicht gesehen. Meistens therapiere ich in „Single Visite“. Einlage früher mit Hypocal, jetzt mit Calxyl blau. Könnte wohl am Ultracal liegen. Lg Susanne Kirchem, Kassel

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