von Bonald Decker
Mit dieser Fragestellung wurde uns vor Kurzem der nachfolgende Fall geschickt.
Der Überweiser war beim Anblick seiner “Messaufnahme” und der darauf ersichtlichen Instrumentenposition stark verunsichert und befürchtete eine iatrogene Verletzung des Zahnes. Ein Endometriegerät kam während der initialen Behandlung nicht zum Einsatz.
Bereits bei genauer Betrachtung der “Messaufnahme”, jedoch spätestens bei der Interpretation der Diagnoseaufnahme war eigentlich klar, dass es sich hier nicht um eine Perforation handelte.
Es fällt auf, dass die Wurzel im mittleren Drittel untypisch breit erscheint und quasi keine apikalwärts gerichtete Verjüngung aufweist…
Und auch das klinische Bild liess aufgrund der sehr minimal-invasiven Trepanationsöffnung eine mögliche Perforation des Zahnes als sehr unwahrscheinlich erscheinen.
Nach Erweiterung der Zugangskavität bestätigte sich im weiteren Verlauf der “Verdacht” auf Vorliegen eines “Mini-Molaren” mit zwei bukkalen und einem palatinalen Wurzelkanalsystem.
Die abschliessende Präparation erfolgte bis zu den Grössen 25.06 (bukkal) bzw. 35.04 (palatinal). Nach Wurzelkanalfüllung und adhäsivem Verschluss der Zugangskavität konnten wir den Zuweiser über den Behandlungsabschluss informieren. Er war mehr als froh, dass sich seine initiale Befürchtung definitiv nicht bewahrheitete.
Von Prämolaren mit drei Wurzeln hatte er nach eigenen Angaben in ca. 30 Jahren Berufserfahrung noch nie gehört bzw. dies klinisch nie gesehen…