Valo LED Polymerisationslampe (Ultradent) – Ein Erfahrungsbericht

von Hans – Willi Herrmann


Die Valo LED Lampe von Ultradent  ist nicht ganz neu auf dem Markt und sowohl Olaf Löffler als auch Stefan Verch haben sich hier bei Wurzelspitze schon euphorisch darüber geäußert.

Ich hatte in den letzten Monaten die Möglichkeit, diese Lampe auszuprobieren.
Hier meine Erfahrungen kurz zusammengefasst:

Zunächst war ich ein wenig enttäuscht.
Vielleicht hatte ich, angesichts der euphorischen Berichte, zuviel erwartet.

Ich glaube jedoch eher, daß es daran lag, dass ich schon zu lange mit Akku LED Polymerisationslampen gearbeitet hatte. Denn die Valo LED Lampe ist für mich die beste kabelgebundene Lampe auf dem Markt und hätte ich bislang mit konventionellen Lampen gearbeitet, wäre ich überglücklich gewesen, mit einer Lampe zu arbeiten, die erfreulich,  ja erstaunlich   klein ist, aber denoch gut in der Hand liegt und deren Kabel so gut wie nicht spürbar ist. Nach über 3 Jahren des kabellosen Arbeitens war es für mich jedoch  wieder eine Umstellung, mit einer kabelgebundenen Lampe zu arbeiten. Nichts, woran man sich nicht wieder gewöhnen könnte, wenn man müsste, aber solange meine Bluephase einwandfrei funktioniert,  ist das Bessere, in diesem Falle das Freierbewegliche der Feind des Guten. Sofern der Akku mitmacht, wohlgemerkt, denn bei Ultradent hat man sich nicht ohne Grund für eine akkulose und damit in diesem Aspekt fehlerunanfällige Lösung entschieden. Und  – ich könnte mir gut vorstellen, daß Kollegen, die mit akkubetriebenen Geräten schlechte Erfahrungen gemacht haben, gerne auf die Valo zurückgreifen werden.

Noch zwei Dinge, die mir aufgefallen sind.
Bestimmte Areale (zum Beispiel unter permanentem  Dentalmikroskopeinsatz und mit Ultraschallansätzen rein indirekt präparierte Zahnhalskavitäten an einem endständigen Zahn 46 distal) sind schwierig zu erreichen. Der Kopf der Valo ist nämlich gerade, trägt also keinen der bekannten gebogenen Glaslichtleiter. Ein Schrägstellen der Lampe ist notwendig, wird jedoch durch die Mundöffnung im Einzelfall limitiert.  Des weiteren ist durch den fehlenden Lichtleiter generell auch  die Aufsicht auf die Kavität von okklusal eingeschränkt. Man kann nicht so einfach am Lampenkopf vorbeischauen. Nicht in jedem Fall, aber in bestimmten Situationen ist dies zwar kein Drama, aber doch gewöhnungsbedürftig oder zumindest auffällig.

Das wars aber schon mit den kleinen Nörgeleien. Bitte nicht missverstehen, ich möchte nicht Erbsenzählen, nicht im Baedeckerschen und erst recht nicht  im Beckmesserschen Sinne. Denn die Valo eine sehr gute Lampe, die handlich  und zuverlässig ihren Dienst tut.  Und – wenn man die nachwievor in der Mehrzahl der Praxis betriebenen Halogenlampen als Referenz heranzieht – ein Riesenfortschritt. An der Einheit montiert (innerhalb von Sekunden machbar)  immer funktionsbereit und auch unter Hygienegesichtspunkten einwandfrei, die vorhandenen und praktikablen Einmalschutzhüllen zur Verhinderung von Kreuzkontaminationen vorausgesetzt.

Ich schreibe über besagte kleine,  subjektive Auffälligkeiten, damit sich Jeder, der sich  ernsthaft für  eine Valo interessiert, speziell diese Aspekte genauer anschauen und für sich selbst bewerten kann,  ob er damit seinen Frieden machen und dann bewußt seine Entscheidung für das Gerät treffen kann.  Sicherlich eine gute Investition, die Valo ist ihr Geld wert. Ungeachtet dessen gibt es Gründe (wie Alles im Leben Geschmacksache), akkubetriebene Geräte zu verwenden.

Apropos Zuverlässigkeit.
An unserer Bluephase Lampe (mittlerweile Generation 2) ist wieder einmal ein Defekt zu beklagen.
Das Display leuchtet nicht mehr.

4 Gedanken zu „Valo LED Polymerisationslampe (Ultradent) – Ein Erfahrungsbericht

  1. Hi HaWi, Du sollst nicht an der Valo vorbei in die Kavität schauen: blaues Licht is nich gut…: -))
    Schrägstellen? Halt sie einfach von bukkal oder mesial an den Zahn mit Boost Modus. Das Licht wird ankommen. Und nachhärten kannst Du , wenn der Kofferdam ab ist.
    Für mich bleibt die Valo die Innovation und Investition des Jahres 2009, für Dich ja offensichtlich auch.
    Herzliche Grüße Stefan

  2. Nicht dran vorbei schauen??
    Das Licht wird schon ankommen?
    So einen Blödsinn habe ich noch nie gelesen.
    Man muss genau ins Licht schauen um sehen zu können, ob das Licht auch im richtigen Winkel die richtige Stelle beleuchtet. Augenschutz ist nötig! Beispiel: Im Straßenverkehr lässt man die Augen bei Sonnenschein auch offen und nimmt im Zweifel eine Sonnenbrille. Aber auf der Autobahn käme niemand auf die Idee die Augen zu schließen.
    Und zweitens muss das Licht direkt auf das Komposit scheinen. Schon leicht veränderte Winkel, leichter Abstand oder gar andere Substanzen die durchleuchtet werden müssen senken viel zu stark die Lichtleistung. Das heißt dass in diesen Fällen die Beleuchtungszeit um ein Vielfaches verlängert werden muss (je nach Änderung vervierfacht oder noch länger) um eine ähnliche Konversionsrate zu erreichen.

  3. Nicht dran vorbei schauen??
    Das Licht wird schon ankommen?
    So einen Blödsinn habe ich noch nie gelesen.
    Man muss genau ins Licht schauen um sehen zu können, ob das Licht auch im richtigen Winkel die richtige Stelle beleuchtet. Augenschutz ist nötig! Beispiel: Im Straßenverkehr lässt man die Augen bei Sonnenschein auch offen und nimmt im Zweifel eine Sonnenbrille. Aber auf der Autobahn käme niemand auf die Idee die Augen zu schließen.
    Und zweitens muss das Licht direkt auf das Komposit scheinen. Schon leicht veränderte Winkel, leichter Abstand oder gar andere Substanzen die durchleuchtet werden müssen senken viel zu stark die Lichtleistung. Das heißt dass in diesen Fällen die Beleuchtungszeit um ein Vielfaches verlängert werden muss (je nach Änderung vervierfacht oder noch länger) um eine ähnliche Konversionsrate zu erreichen.

  4. Abstützen und genau hinsehen hilft. Nicht die Assistenz “aus dem Fenster “sehen lassen:)
    Lasst das Ding mal hinfallen. Es passiert nichts.

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