von Jörg Schröder
Neulich stiess ich bei ROOTS, einer internationalen Newsgroup zum Thema “Endodontie”, auf die Mail eines amerikanischen Kollegens (Gary Henkel).
Im Anhang befand sich eine Auflistung der Strahlenbelastungen der verschiedenen Röntgentechniken. Die dort aufgeführten Werte, ihre Seriosität vorausgesetzt, lassen zumindest aus dieser Sicht den häufigeren Einsatz dieser Diagnosetechnik möglich erscheinen.
Es gibt sicherlich einige Indikationen für ein DVT, und dann ist die deutlich höhere Strahlenbelastung von 4 bis 20 mal mehr als PSA oder Zahnfilm gerechtfertigt.
Aber als Standardaufnahme ist dieses Verfahren zurzeit zu strahlenintensiv. Zudem dauert die Auswertung wesentlich länger.
Daher der Beitrag: wenn die Werte stimmen gibt es nur einen extrem geringen Unterschied zum OPG und einen geringen Unterschied zum Einzelbild.
Und der Informationsgehalt ist deutlich höher, auch wenn die Bilder unschöne Wahrheiten zu Tage fördern.
Die DVT wird in dem Maße, wie der Gerätepreis für ein adäquat großes FOV sinkt, die OPT als “Standardverfahren” ablösen.
Die Dosisfrage ist eigentlich nur in Deutschland ein Thema. Zumal die Bezugsgrösse des Vergleichs (bei adäquatem FOV) korrekterweise ein CT sein sollte und nicht ein Zahnfilm. Die Auswertung dauert sicher schon deshalb viel länger, weil der Informationsgehalt sehr viel größer ist. Dafür bietet das Verfahren in traumatologischen, chirugischen, kieferorthopädischen aber auch otonrhinolaryngologischen Fragestellungen meist sehr umfassende, erschöpfende Antworten, so daß zusätzliche Aufnahmen oder Projektionen (deren Strahlenbelastung dann ebenfalls zu addieren wäre) entfallen.
Als 3D-Verfahren ist die DVT in sehr vielen Fragestellungen und rechtfertigenden Indikationen einer 2D-Darstellung überlegen. Und diese Fragestellungen beziehen sich eben nicht nur auf einen dentologischen sondern auf einen oralmedizinischen Ansatz.