HVM

von Hans – Willi Herrmann

Letzte Woche kam unser HVM für 2009 von der KZV.
HVM ?  KZV ?
Schon wieder zwei Abkürzungen.

Aber im Gegensatz zu “GYT” von gestern weiss bei HVM und KZV  jeder Zahnarzt, was damit gemeint ist.

Für die Nicht – Zahnärzte.
HVM steht für Honorarverteilungsmaßstab und gibt uns vor, wieviel Geld unserer Praxis in der Behandlung von “Gesetzlich Krankenversicherten” für das Jahr 2009 zur Verfügung steht.

Für dieses Jahr haben wir im Bereich der Zahnerhaltung bereits nach 6 Monaten die Budgetgrenze für Patienten, die bei Primärkrankenkassen (AOK, BKK´s )  versichert sind, erreicht.
Das bedeutet, das wir im zweiten Halbjahr vermutlich deutlich weniger Honorar bekommen, im schlimmsten Fall, dass wir das gesamte zweite Halbjahr umsonst bei all diesen Patienten arbeiten würden und darüber hinaus die Materialkosten selbst tragen.

Das Merkwürdige ist: Wir arbeiten seit vielen Jahren konstant. Immer die gleiche Leistungsmenge, die gleichen Patienten. Woher jetzt diese gravierende Änderungen ?

Ein Vergleich zu den Zahlen der Ersatzkassenversicherten (z.B. BEK, TKK) zeigt, dass wir hier vergleichsweise wenig Leistungen bisher erbracht haben.

Erstaunlich – all die Jahre (genau genommen die letzten 15 Jahre) war es immer umgekehrt. Das Verhältnis war 2:1 Ersatzkassen vs. Primärkassen. Hier also liegt die Erklärung des Phänomens. Unsere Patienten sind die gleichen, wir arbeiten wie all die Jahre zuvor, nicht mehr, nicht weniger,  aber der Versichertenstatus unserer Patienten hat sich geändert.

Offensichtlich sind die Patienten wg. der günstigeren Beitragssätze zu den Primärkassen gewechselt.

Und der HVM trägt dieser Entwicklung nicht Rechnung, sondern geht davon aus, dass die Patienten ihre Krankenkasse beibehalten haben.

Die Konsequenz ?
Wir bekommen möglicherweise weniger Honorar, obwohl wir

1. alles tun wie bisher und nicht mehr arbeiten (dafür ist der HVM ja da als Regelgrösse, wir verhalten uns also eigentlich genauso, wie wir uns verhalten sollten)
2. unser Budget für die Ersatzkassen nicht einmal annähernd ausschöpfen (würde man beide Zahlen zusammen addieren, dann kämen unter dem Strich keine höheren Ausgaben heraus als bisher, trotzdem wird uns Geld abgezogen)
3. wir mit unseren Leistungen unter dem Durchschnitt der Zahnärzte in Rheinland Pfalz sind (also vergleichsweise wenig Kosten verursachen und sparsam haushalten, aber trotzdem dafür mit Honorarabzug belegt werden)

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